Previous Page  64 / 120 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 64 / 120 Next Page
Page Background

064

RAIFFEISEN-LANDESBANK

STEIERMARK 2015

der EU (BRRD) wurde das Bankeninterventions- und Bankenre-

strukturierungsgesetz (BIRG) in Österreich aufgehoben und das

Bankensanierungs- und Abwicklungsgesetz (BaSAG) mit

01.01.2015 in Kraft gesetzt.

Der RLB Stmk Verbund eGen wurde die Erstellung eines Gruppen-

sanierungsplanes gemäß §§ 15ff BaSAG aufgetragen. Daher wurde

ein Sanierungsplan auf Ebene der RLB Stmk Verbund für die RLB

Steiermark KI-Gruppe erstellt, der darüber hinaus Spezifika der

Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG und der Landes-

Hypothekenbank Steiermark AG in Form von Unterkapiteln enthält,

sofern eine gesonderte Beschreibung erforderlich gewesen ist.

Weiters wurde ein gesonderter Plan auf L-IPS (Landes-Institutional

Protection Scheme) Ebene und ein weiterer Plan auf B-IPS (Bun-

des-Institutional Protection Scheme) Ebene erstellt. Die RLB Stei-

ermark AG ist Mitglied des RLB Stmk Verbund eGen Sanierungs-

plans sowie des L-IPS und B-IPS Sanierungsplans und muss daher

keinen eigenen Sanierungsplan stellen.

Diese Sanierungspläne wurden auf Basis der einschlägigen gesetz-

lichen Vorgaben, insbesondere des Bundesgesetzes über die

Sanierung und Abwicklung von Banken (BGBl. I 98/2014) und der

Guidelines der EBA und der FMA erstellt. Sämtliche Annahmen,

Berechnungen und Prognosen basieren auf festgestellten Zahlen

zum 31.12.2014 und wurden am 30.09.2015 der Aufsicht, nach

erfolgten Beschlüssen in den jeweils zuständigen Gremien, zur

Verfügung gestellt.

Die Sanierungspläne dienen der Vorbereitung auf den Krisenfall.

Zweck der Sanierungspläne ist es, dass sich Institute und Instituts-

gruppen frühzeitig damit befassen, welche Maßnahmen unter ande-

rem in organisatorischer und geschäftspolitischer Hinsicht getroffen

werden können, um Krisensituationen möglichst schnell, effektiv

und aus eigener Kraft zu bewältigen. Im Rahmen des tourlichen

Monitorings werden die Sanierungsindikatoren überwacht und es

werden entsprechende Stresstests durchgeführt.

Des Weiteren werden tourlich Stresstests im RLB Steiermark Kon-

zern durchgeführt und im Gesamtbankrisikokomitee im Konzern

behandelt. Stresstests liefern ergänzende Informationen zu den

Value-at-Risk-Analysen und zeigen mögliche Verlustpotenziale auf.

In den Stresstests werden u.a. Veränderungen des volkswirtschaftli-

chen Umfelds durch makroökonomische Szenarien dargestellt.

Diese beschreiben eine außergewöhnliche, aber plausible negative

Entwicklung der Volkswirtschaft. Dabei wird zwischen einer „Sys-

temkrise“, „idiosynkratischen Krise“ sowie einer „kombinierten

Krise“ unterschieden. Die Szenarien unterliegen einem jährlichen

Review. Im Jahr 2015 waren die Kapitalquoten im Konzern in allen

Szenarien immer gegeben. Zusätzlich werden reverse Stresstests

durchgeführt, welche speziell auf die risikosensitiven Bereiche im

RLB Steiermark Konzern abzielen und dem Management somit

wichtige Informationen für die Steuerung der Risiken liefert.

Die RLB Steiermark ist Mitglied der Raiffeisen-Einlagensicherung

Steiermark, der Kundengarantiegemeinschaft Steiermark und des

Solidaritätsvereins der RBG Steiermark sowie auch Mitglied der

Haftungsverbünde Landes- und Bundes-IPS.

Bezugnehmend auf das Einlagensicherungs- und Anlegerentschä-

digungsgesetz hat die RLB Ende 2015 den von der Österreichi-

schen Raiffeisen-Einlagensicherung eGen vorgeschriebenen ersten

Halbjahresbeitrag zum Einlagensicherungsfonds eingezahlt. Der

Fonds ist mit jährlichen Beiträgen bis Mitte 2024 zu dotieren.

Im Risikomanagement-Handbuch der Raiffeisen Landesbank Stei-

ermark AG sind die Risikostrategie der RLB Steiermark und die

Grundsätze des Risikomanagements sowie die Darstellung der

einzelnen Risiken hinsichtlich Messung, Limitsystem, Überwachung

und Verantwortlichkeiten dokumentiert.

In der Risikostrategie gelten für die RLB Steiermark folgende allge-

meine risikopolitische Grundsätze:

„

Klare und nachvollziehbare Entscheidungen.

„

Sorgfältige, zeitnahe und realistische Bonitätsbeurteilung bei

allen Aktivgeschäften.

„

Bei einer nicht transparenten, unüberschaubaren Risikolage wird

nach dem Vorsichtsprinzip gehandelt.

„

Konsequente Risikosteuerung durch eine rechtzeitige Identifika-

tion und Bewertung der Risiken sowie eine entschlossene Um-

setzung der erforderlichen Maßnahmen.

„

Eine Risikominimierung erfolgt auch durch eine breitgestreute

Diversifizierung der Bankgeschäfte.

„

Durch eine effiziente Steuerung sehen wir Risiken auch als Er-

tragschance.

„

Know Your Customer: Wir kennen unsere Kunden und vergeben

daher Kredite nur nach eingehender Schuldner- und Bonitätsprü-

fung.

Die Maßnahmen zur Begrenzung der Risiken werden unter Berück-

sichtigung der Risikotragfähigkeit im RLB Steiermark Konzern struk-

turiert und in angemessenen Abständen überprüft. Der Vorstand

steuert und limitiert die Risikotragfähigkeit auf Basis des Extremfalls

(VaR 99,9 %). Das aus dem RLB Steiermark Konzern zugewiesene

ökonomische Kapital wird sodann laufend auf seine Ausnützung hin

überwacht.

Dies alles geschieht jedoch unter der Einhaltung in der Going Con-

cern Betrachtung (VaR 95 %).

Die Risikotragfähigkeitsanalyse ist eine wesentliche Entschei-

dungsgrundlage für das Management und wichtiger Bestandteil

des laufenden Risikoberichts an den Vorstand und des vierteljährli-

chen Risikoberichts an den Aufsichtsrat. Die laufende Überwa-

chung der Risikolimits erfolgt durch das Risikocontrolling im RLB

Steiermark Konzern.