

066
RAIFFEISEN-LANDESBANK
STEIERMARK 2015
Basis von Produkten, Einzelkunden, Gruppen verbundener Kunden
und auf Portfoliobasis.
Die Steuerung des Kreditrisikos basiert auf dem Grundsatz, dass
die Kreditvergabe ausschließlich nach dem Know-your-Customer-
Prinzip erfolgt, d.h., Kredite werden erst nach eingehender Perso-
nen- und Bonitätsprüfung und nach dem Vier-Augen-Prinzip (Markt
und Marktfolge) vergeben. Für die Beurteilung der Bonität und
Werthaltigkeit von Sicherheiten verwendet die RLB Steiermark das
im Raiffeisensektor eingesetzte Rating- und Sicherheitenmodell. Die
bankinternen Ratingmodelle unterliegen einer regelmäßigen, jährli-
chen quantitativen und qualitativen Validierung, bei der das betref-
fende Ratingmodell daraufhin geprüft wird, ob es die zu messenden
Risiken treffsicher abbildet. Das interne Ratingmodell umfasst 13
Stufen, wobei jeder Ratingstufe eine Ausfallswahrscheinlichkeit
zugeordnet ist.
Ratingstufen
Internes
Ratingmodell
Erklärung
0,5
Risikolos
1
Ausgezeichnete Bonität
1,5
Sehr gute Bonität
2
Gute Bonität
2,5
Durchschnittliche Bonität
3
Akzeptable Bonität
3,5
Schwache Bonität
4
Sehr schwache Bonität
4,5
Ausfallsgefährdet
5
Ausfall (90 Tage überfällig)
5,1
Ausfall (Restrukturierung,
Zinsfreistellung, sonstige)
5,2
Ausfall (Insolvenz)
NR
Nicht geratet
Rund 91 % des Kundenportfolios (EAD-Exposure) entfallen auf die
Ratingstufen 0,5 bis 3,0.
Das Berichtswesen zum Kreditrisiko auf Portfolioebene basiert auf
dem Kundenrating; Sicherheiten werden risikomindernd angesetzt.
Das Reporting umfasst u.a. auch die Betrachtung der größten
wesentlichen Einzelrisiken.
Kreditentscheidungen bedürfen ab einer definierten Grenze der
Zustimmung von Markt und Marktfolge (Kreditrisikomanagement).
Für den Fall voneinander abweichender Voten zwischen den einzel-
nen Kompetenzträgen ist ein standardisiertes Eskalationsverfahren
eingerichtet.
Im Frühwarnsystem für das Kundenkreditgeschäft sind je nach
Ausprägung des Risikogehalts insgesamt vier Betreuungsstufen
definiert, welche eine optimale Zusammenarbeit von Markt und
Marktfolge gewährleisten. Der Vorstand wird zeitnah durch ein
entsprechendes Reporting informiert.
Für ausgefallene Kredite (Non-performing Loans, NPL) werden die
aufsichtsrechtlichen Bestimmungen angewandt. Ein Ausfall ist
demnach gegeben, wenn der Kunde in ein Insolvenz- oder ähnli-
ches Verfahren involviert ist, mindestens 90 Tage mit einer wesentli-
chen Forderung der Bank im Verzug ist oder die Forderungen an
den Kunden als nicht vollständig einbringlich zu beurteilen sind.
Betrachtet man das Kreditrisiko auf Ebene der Non-performing
Loans, beträgt deren Quote zum Jahresultimo 7,2 % (Vorjahr:
11,2 %)
Das Länderrisiko umfasst das Transferrisiko sowie das politische
Risiko. Die aktive Länderrisikosteuerung der RLB Steiermark erfolgt
auf Basis der im Konzern festgelegten Länderlimite, welche jährlich
neu festgelegt werden. Bei einer negativen Veränderung des Län-
derratings werden auch unterjährig Limitreduktionen vorgenommen.
Das auf ausländischen Märkten aushaftende EAD-Exposure beträgt
17,3 % per 31.12.2015.
Das Reporting über Fremdwährungskredite und endfällige Kredite
mit Tilgungsträgern ist im Risikocontrolling-Berichtswesen integriert.
Das Volumen dieser Portfolios wird laufend aktiv reduziert, wobei
die Kundenberatung bei diesen Produkten auf Risikoreduktion und
vermögenssichernde Maßnahmen ausgerichtet ist. Der Anteil des
Fremdwährungsvolumens am Gesamtkreditvolumen fiel bis Jahres-
ende auf 2,4 % (Vorjahr: 3,1 %).
Die RLB Steiermark hat im Geschäftsjahr 2015 ein Branchenlimit-
system eingeführt. Wesentliche Einflußfaktoren für die Herleitung
der Limite sind neben dem EAD-Exposureanteil insbesondere der
Anteil des Expected Loss bzw. des CVaR an der Gesamtposition
des Kundenkreditportfolios. Der Vorstand wird über die laufende
Entwicklung der Limitsituation tourlich im Rahmen des Gesamtban-
krisikomitees informiert.
Credit Value Adjustment-Risiko (CVA)
Das CVA-Risiko bezeichnet das Risiko einer Anpassung der Kredit-
bewertung. Die Ermittlung erfolgt auf Basis aufsichtsrechtlicher
Eigenmittelerfordernisse.