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RAIFFEISEN-LANDESBANK
STEIERMARK 2015
GESCHÄFTSBERICHT 2015
Das Risikocontrolling berichtet das aktuelle Gesamtbankrisiko
periodisch an den Vorstand, wobei im Rahmen der Risikotragfähig-
keitsanalyse die Überwachung der aktuellen Ausnutzung der Limits
in den einzelnen Risikoarten bzw. Geschäftsfeldern erfolgt. Des
Weiteren verantwortet das Risikocontrolling die laufende Weiterent-
wicklung und Implementierung der Methoden zur Risikomessung
und Verfeinerung der Steuerungsinstrumente sowie die Wartung
und Aktualisierung der Regelwerke.
Im Konzerngremium „Gesamtbankrisiko-Steuerungskomitee“ wer-
den die Berichte analysiert und die erforderlichen Maßnahmen zur
Risikosteuerung festgelegt.
Neben dem Adressenausfallsrisiko (u.a. Kredit- u. Beteiligungsrisi-
ko) werden auch das Marktpreisrisiko für Zinsänderungen, Wäh-
rungskursschwankungen und Anleihenkurse, bankbetriebliche
operationale Risiken, das Liquiditätsrisiko und sonstige Risiken in
die Betrachtung einbezogen.
Offenlegung
Die Offenlegung gemäß Basel III (Artikel 431ff CRR) erfolgt auf
konsolidierter Basis des Konzernabschlusses der RLB-Stmk Ver-
bund eGen. Diese Daten sind unter dem Link
www.rlbstmk.atent-
sprechend veröffentlicht.
Die in Folgendem enthaltenen quantitativen Angaben basieren auf
dem internen Berichtswesen zur Gesamtbankrisikosteuerung.
Gesamtbankrisiko
Die Risikotragfähigkeitsanalyse anhand des internen Kapitaladä-
quanzverfahrens (Internal Capital Adequacy Assessment Process –
ICAAP) ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtbankrisiko-
steuerung der RLB Steiermark. Die Beurteilung der Angemessenheit
der internen Kapitalausstattung erfolgt tourlich auf Basis der nach
internen Modellen ermittelten Risiken, wobei in der Wahl der Model-
le auf die Wesentlichkeit der Risiken Rücksicht genommen wird.
Ziel ist es sicherzustellen, dass die RLB Steiermark jederzeit über
ausreichende Risikodeckungsmassen verfügt, um eingegangene
Risiken auch im unerwarteten Fall tragen zu können. Daher werden
alle identifizierten und quantifizierten Risiken zu einem Gesamt-
bankrisiko aggregiert.
Dem aggregierten Gesamtverlustpotenzial werden die zur Deckung
dieser potenziellen Verluste zur Verfügung stehenden Deckungs-
massen aus dem RLB Steiermark Konzern gegenübergestellt, um
festzustellen, ob die Bank in der Lage ist, Verluste ohne schwerwie-
gende negative Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit zu verkraf-
ten. Im Absicherungsziel „Going Concern“ (VaR 95 %) müssen das
Risikopotenzial und die Risikotragfähigkeit so aufeinander abge-
stimmt sein, dass die Bank in der Lage ist, einen negativen Belas-
tungsfall zu verkraften und die geordnete Geschäftstätigkeit fortzu-
setzen. Das Absicherungsziel des Extremfallansatzes (VaR 99,9 %)
spiegelt die aufsichtsrechtliche Sichtweise wider und dient dem
Schutz der Gläubiger.
Auf Basis des Extremfallszenarios wurde zum 31. Dezember 2015
ein ökonomischer Kapitalbedarf von 667,7 Mio. EUR nach 734,1
Mio. EUR im Vorjahr ermittelt. Die korrespondierende Deckungs-
massenzuweisung aus dem Konzern belief sich auf 1.081,9 Mio.
EUR nach 952,7 Mio. EUR zum Jahresultimo 2014.
Anteile der Risikoarten am Gesamtbankrisiko im Extremfall-
szenario
Geschäftsjahr 2015
Geschäftsjahr 2014
Kreditrisiko
Wir verstehen als Kreditrisiko das Risiko, das in der Gefahr eines
teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich vereinbarter Zah-
lungen bei Kreditgeschäften besteht. Das kann in der Bonität des
Geschäftspartners oder mittelbar über den Sitz des Geschäftspart-
ners im Länderrisiko begründet sein. Das Kreditrisiko stellt neben
dem Beteiligungsrisiko bei weitem die wichtigste Risikokategorie für
die RLB Steiermark dar. Die Überwachung und Analyse erfolgt auf
73,9%
13,4%
4,3%
8,4%
Adressenrisiko
Marktrisiko
Operationales Risiko
Sonstige Risiken
62,7%
25,2%
4,1%
8,0%
Adressenrisiko
Marktrisiko
Operationales Risiko
Sonstige Risiken