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051

RAIFFEISEN-LANDESBANK

STEIERMARK 2017

GESCHÄFTSBERICHT 2017

Liquiditätsrisiko

Die Liquiditätsrisikosteuerung der RLB Steiermark erfolgt in enger

Abstimmung mit dem Liquiditätsmanagement im Konzern der RLB

Steiermark, wobei die operative Liquiditätssteuerung vom Konzern-

treasury durchgeführt wird. Die verwendeten Kapitalbindungs- und

Stressannahmen werden in gewohnter Weise einer tourlichen Ana-

lyse und Aktualisierung unterzogen.

Eine der Kernfunktionen der RLB Steiermark ist die Rolle als Liquidi-

tätsausgleichsstelle der steirischen Raiffeisen-Bankengruppe (RBG)

in der Funktion eines Zentralinstituts gemäß § 27a BWG. Im Stufen-

bau der Raiffeisen-Bankengruppe Steiermark tätigen die lokalen

Raiffeisenbanken primär Einlagen- und Kreditgeschäft mit Endkun-

den. Die RLB Steiermark agiert analog im eigenen lokalen Wir-

kungsbereich und wickelt zudem den Liquiditätstransfer innerhalb

der RBG Steiermark ab.

Die RLB Steiermark verfügt über ein hoch entwickeltes Liquiditäts-

management, steuert alle kunden- und bankinduzierten Geldflüsse

auf täglicher Basis bzw. auch innerhalb eines Tages aus. Es werden

sämtliche Risikokennzahlen und Steuerungsgrundlagen der Ord-

nungsnormen (BWG, CRR), der Aufsicht (FMA/OeNB), der Österrei-

chischen Raiffeisen Einlagensicherung sowie interne Limitvorgaben

laufend beobachtet und berichtet. Hierbei sind insbesondere unter-

schiedliche Stress-Szenarien und neben vielen weiteren Kennzahlen

die Liquiditätsdeckungsanforderung (Liquidity Coverage Ratio), die

strukturelle Liquiditätsquote (NSFR) und der LVaR (Funding Liquidi-

ty Value at Risk) hervorzuheben.

Die RLB Steiermark beobachtet zudem potentielle Liquiditätsabflüs-

se aus bevorstehendem Neugeschäft und Unterstrich-Positionen

der Bilanz. Es werden laufend empirische Analysen zu Verweildau-

ern von Einlagen aller Art und Ausnutzungshöhen und -zeitspannen

von Ausleihungen mit unbestimmter Vertragsdauer bzw. Verlänge-

rungsmöglichkeiten seitens des Kunden gemacht.

Für den steirischen Liquiditätsverbund liegt ein Liquiditätsnotfallplan

vor, der auch die Vorgaben aus dem Liquiditäts-Handbuch und

dem Notfallplan der Österreichischen Raiffeisen-Einlagensicherung

umsetzt. Ein eigens definiertes Spezialgremium unter Leitung des

Generaldirektors der RLB Steiermark (Liquiditäts Task Force) bildet

Teil eines Frühwarnsystems, dessen Indikatoren auf täglicher Basis

beobachtet und berichtet werden.

Per FMA-Bescheid vom August 2017 erfolgt die Steuerung der LCR

im Rahmen einer Liquiditätsuntergruppe, bestehend aus der RLB

Steiermark AG sowie den steirischen Raiffeisenbanken. Gemäß

Artikel 8 der EU-Verordnung Nr. 575/2013 sind die Mitglieder dieser

Liquiditätsuntergruppe von der Einhaltung der gesetzlich vorgege-

benen Kennzahl auf Einzelinstitutsebene befreit. Die Kennzahl ist

jedoch auf Ebene der Liquiditätsuntergruppe seit 31.8.2017 mit

100 % einzuhalten. Die entsprechenden organisatorischen und

administrativen Aufgaben zur Steuerung und Meldung der LCR

obliegen der RLB Steiermark AG, die diesbezüglich u. a. dem Risi-

korat des L-IPS regelmäßig über den Status und die Entwicklung

der Kennzahl in der Liquiditätsuntergruppe Bericht erstattet.

Operationelle Risiken

Unter operationellem Risiko versteht die RLB Steiermark Verluste,

welche infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von

internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von externen

Ereignissen eintreten.

Die Kapitalbemessung in den Risikosystemen wird vom aufsichts-

rechtlichen Basisindikatoransatz abgeleitet. Für die operative Risi-

kosteuerung wird ein Assessmentverfahren eingesetzt. Konzernweit

ist eine zentrale Schadensfalldatenbank im Einsatz. Kontrollmecha-

nismen zum Thema Oprisk werden automatisiert im prozessorien-

tierten Informationsnetzwerk (Point), inklusive internes Kontrollsys-

tem (IKS), durchgeführt.

Sonstige Risiken

Im Rahmen des Berichtswesens zum „Sonstigen Risiko“ werden

das Risiko aus dem makroökonomischen Umfeld und ein pauscha-

ler „Risikopuffer“ für nicht quantifizierbare Risiken dargestellt.

Das Risiko aus Veränderungen im makroökonomischen Umfeld

wird als zusätzliches Kreditrisiko über einen Anstieg der Ausfalls-

wahrscheinlichkeiten berechnet.

Als Risikopuffer – für nicht quantifizierbare Risiken (u.a. Eigenmittel-

risiko, Reputationsrisiko, strategisches Risiko) – wird ein pauschaler

Zuschlag von 5 % aller ermittelten Risikopositionen eingestellt, für

welchen im Gesamtlimit ausreichende Deckung zu halten ist.