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046

RAIFFEISEN-LANDESBANK

STEIERMARK 2017

Potenziale auszurichten und die digitalen Kanäle perfekt zu verzah-

nen.

Generelle Aufgabe ist, Prinzipien wie Sicherheit, Nähe und Vertrau-

en durch zeitgemäße Strukturen und Strategien in die Gegenwart zu

übersetzen und in die Zukunft zu bringen. Als nachhaltig ausgerich-

tete Bank mit hohem Kundenvertrauen bevorzugt die RLB Steier-

mark dabei evolutionäre Prozesse. Ziel ist, die führende Position zu

stärken und für Kunden, Eigentümer und die Gesellschaft ein bere-

chenbarer und verlässlicher Partner zu bleiben.

II.2. Wesentliche Risiken

und Ungewissheiten

Das Risikomanagement der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG

folgt den Zielen und Anforderungen der RLB Steiermark Risikostra-

tegie und -politik, die auf Basis des jährlichen Budgetierungs- und

Planungsprozesses aktualisiert werden. Die Risikostrategie legt die

strategische Ausrichtung des Risikomanagements für alle Arten von

Risiken innerhalb der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG fest.

Damit stellt die Risikostrategie das oberstes Lenkinstrument für

risikoorientiertes Management dar und ist ein Eckpfeiler im Rahmen

der Steuerung, Überwachung und Begrenzung von Risiken. Sie

trägt so wesentlich zur Sicherstellung der internen Kapitaladäquanz

bei. Abgeleitet von der Risikostrategie verfolgt die RLB Steiermark

mit ihrer Risikopolitik das Ziel, alle relevanten Risiken, die sich aus

dem Bankgeschäft und dem Bankbetrieb ergeben, frühzeitig zu

erkennen und durch eine wirksame Risikosteuerung aktiv zu mana-

gen und zu begrenzen. Alle Einzelrisiken sollen dabei permanent

und vollständig erfasst werden. Um Risiken effektiv erkennen, ein-

stufen und steuern zu können, verfügt die Bank, integriert und stark

eingebunden in den Konzern der Raiffeisen-Landesbank Steiermark

AG, über ein umfassendes Risikomanagement und -controlling.

Im RLB Steiermark Konzern sind die erforderlichen organisatori-

schen Vorkehrungen getroffen, um den Anforderungen eines mo-

dernen Risikomanagements zu entsprechen. Es gibt eine klare

Trennung zwischen Markt und Risikobeurteilung, -messung und

-kontrolle. Die Marktfolgeaufgaben werden aus Gründen der Si-

cherheit und Vermeidung von Interessenkonflikten von unterschied-

lichen Organisationseinheiten wahrgenommen.

Klare Verantwortlichkeiten sind die Grundlage des Risikomanage-

ments in der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG. Alle Organisa-

tionseinheiten, die mit der Risikoerkennung, -erfassung, -bewertung

und -analyse befasst sind, sind unter der direkten Leitung des

Risikovorstands (CRO, Chief Risk Officer) zusammengefasst.

Das Problemkreditmanagement ist ebenfalls dem Risikovorstand

zugeordnet. Die Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG übernimmt

zudem das Risikomanagement für ihre Konzerntochter, die Landes-

Hypothekenbank Steiermark und erbringt Services für die einzelnen

Raiffeisenbanken im Verbund. Die Raiffeisen-Landesbank Steier-

mark AG verpflichtet sich zur Umsetzung von modernen Risikoma-

nagementmethoden. In Hinblick auf die eingesetzten Methoden im

Risikomanagement bedient sie sich einerseits eigener Entwicklun-

gen und nutzt verschiedene Services in Kooperation mit der Raiffei-

senlandesbank Niederösterreich-Wien und arbeitet andererseits

eng mit der ÖRE (Österreichische Raiffeisen Einlagensicherung)

zusammen.

Gemäß den Bestimmungen des § 39a BWG sowie der Kreditinstitu-

te-Risikomanagementverordnung (KI-RMV) haben Banken über

wirksame Pläne und Verfahren zu verfügen, um die Höhe, die Zu-

sammensetzung und die Verteilung des Kapitals, welches zur quan-

titativen und qualitativen Absicherung aller wesentlichen bankge-

schäftlichen und bankbetrieblichen Risiken zur Verfügung steht, zu

ermitteln. Darauf aufbauend haben sie Kapital in erforderlichem

Ausmaß zu halten. Diese Verfahren werden im ICAAP (Internal

Capital Adequacy Assessment Process) zusammengefasst und in

der RLB Steiermark im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung

dargestellt und berichtet.

Der RLB-Stmk Verbund eGen wurde die Erstellung eines Gruppen-

Sanierungsplanes gemäß §§ 15ff BaSAG aufgetragen. Daher wurde

ein Sanierungsplan auf Ebene der RLB Stmk Verbund für die RLB

Steiermark KI-Gruppe erstellt. Weiters wurde ein gesonderter Plan

auf L-IPS (Landes-Institutional Protection Scheme) Ebene und ein

weiterer Plan auf B-IPS (Bundes-Institutional Protection Scheme)

Ebene erstellt. Die RLB Steiermark ist Mitglied des RLB Stmk Ver-

bund eGen Sanierungsplans sowie des L-IPS und B-IPS Sanie-

rungsplans und muss daher keinen eigenen Sanierungsplan stellen.

Diese Sanierungspläne wurden auf Basis der einschlägigen gesetz-

lichen Vorgaben, insbesondere des Bundesgesetzes über die

Sanierung und Abwicklung von Banken (BGBl. I 98/2014) und der

Guidelines der EBA und der FMA erstellt. Sämtliche Annahmen,

Berechnungen und Prognosen basieren auf festgestellten Zahlen

zum 31.12.2016 und wurden am 15.12.2017 der Aufsicht zur Verfü-

gung gestellt.

Im RLB Steiermark Konzern werden tourlich Stresstests durchge-

führt und im Gesamtbankrisikokomitee im Konzern behandelt.

Stresstests liefern ergänzende Informationen zu den Value-at-Risk-

Analysen und zeigen mögliche Verlustpotenziale auf. In den Stress-

tests werden u. a. Veränderungen des volkswirtschaftlichen Um-

felds durch makroökonomische Szenarien dargestellt. Diese be-

schreiben eine außergewöhnliche, aber plausible negative Entwick-

lung der Volkswirtschaft. Dabei wird zwischen einer „Systemkrise“,

„idiosynkratischen Krise“ sowie „kombinierten Krisen“ unterschie-

den. Die Szenarien unterliegen einem jährlichen Review. Zusätzlich

werden reverse Stresstests durchgeführt, welche speziell auf die

risikosensitiven Bereiche im RLB Steiermark Konzern abzielen und

dem Management somit wichtige Informationen für die Steuerung

der Risiken liefern.