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RAIFFEISEN-LANDESBANK
STEIERMARK 2017
Potenziale auszurichten und die digitalen Kanäle perfekt zu verzah-
nen.
Generelle Aufgabe ist, Prinzipien wie Sicherheit, Nähe und Vertrau-
en durch zeitgemäße Strukturen und Strategien in die Gegenwart zu
übersetzen und in die Zukunft zu bringen. Als nachhaltig ausgerich-
tete Bank mit hohem Kundenvertrauen bevorzugt die RLB Steier-
mark dabei evolutionäre Prozesse. Ziel ist, die führende Position zu
stärken und für Kunden, Eigentümer und die Gesellschaft ein bere-
chenbarer und verlässlicher Partner zu bleiben.
II.2. Wesentliche Risiken
und Ungewissheiten
Das Risikomanagement der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG
folgt den Zielen und Anforderungen der RLB Steiermark Risikostra-
tegie und -politik, die auf Basis des jährlichen Budgetierungs- und
Planungsprozesses aktualisiert werden. Die Risikostrategie legt die
strategische Ausrichtung des Risikomanagements für alle Arten von
Risiken innerhalb der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG fest.
Damit stellt die Risikostrategie das oberstes Lenkinstrument für
risikoorientiertes Management dar und ist ein Eckpfeiler im Rahmen
der Steuerung, Überwachung und Begrenzung von Risiken. Sie
trägt so wesentlich zur Sicherstellung der internen Kapitaladäquanz
bei. Abgeleitet von der Risikostrategie verfolgt die RLB Steiermark
mit ihrer Risikopolitik das Ziel, alle relevanten Risiken, die sich aus
dem Bankgeschäft und dem Bankbetrieb ergeben, frühzeitig zu
erkennen und durch eine wirksame Risikosteuerung aktiv zu mana-
gen und zu begrenzen. Alle Einzelrisiken sollen dabei permanent
und vollständig erfasst werden. Um Risiken effektiv erkennen, ein-
stufen und steuern zu können, verfügt die Bank, integriert und stark
eingebunden in den Konzern der Raiffeisen-Landesbank Steiermark
AG, über ein umfassendes Risikomanagement und -controlling.
Im RLB Steiermark Konzern sind die erforderlichen organisatori-
schen Vorkehrungen getroffen, um den Anforderungen eines mo-
dernen Risikomanagements zu entsprechen. Es gibt eine klare
Trennung zwischen Markt und Risikobeurteilung, -messung und
-kontrolle. Die Marktfolgeaufgaben werden aus Gründen der Si-
cherheit und Vermeidung von Interessenkonflikten von unterschied-
lichen Organisationseinheiten wahrgenommen.
Klare Verantwortlichkeiten sind die Grundlage des Risikomanage-
ments in der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG. Alle Organisa-
tionseinheiten, die mit der Risikoerkennung, -erfassung, -bewertung
und -analyse befasst sind, sind unter der direkten Leitung des
Risikovorstands (CRO, Chief Risk Officer) zusammengefasst.
Das Problemkreditmanagement ist ebenfalls dem Risikovorstand
zugeordnet. Die Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG übernimmt
zudem das Risikomanagement für ihre Konzerntochter, die Landes-
Hypothekenbank Steiermark und erbringt Services für die einzelnen
Raiffeisenbanken im Verbund. Die Raiffeisen-Landesbank Steier-
mark AG verpflichtet sich zur Umsetzung von modernen Risikoma-
nagementmethoden. In Hinblick auf die eingesetzten Methoden im
Risikomanagement bedient sie sich einerseits eigener Entwicklun-
gen und nutzt verschiedene Services in Kooperation mit der Raiffei-
senlandesbank Niederösterreich-Wien und arbeitet andererseits
eng mit der ÖRE (Österreichische Raiffeisen Einlagensicherung)
zusammen.
Gemäß den Bestimmungen des § 39a BWG sowie der Kreditinstitu-
te-Risikomanagementverordnung (KI-RMV) haben Banken über
wirksame Pläne und Verfahren zu verfügen, um die Höhe, die Zu-
sammensetzung und die Verteilung des Kapitals, welches zur quan-
titativen und qualitativen Absicherung aller wesentlichen bankge-
schäftlichen und bankbetrieblichen Risiken zur Verfügung steht, zu
ermitteln. Darauf aufbauend haben sie Kapital in erforderlichem
Ausmaß zu halten. Diese Verfahren werden im ICAAP (Internal
Capital Adequacy Assessment Process) zusammengefasst und in
der RLB Steiermark im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung
dargestellt und berichtet.
Der RLB-Stmk Verbund eGen wurde die Erstellung eines Gruppen-
Sanierungsplanes gemäß §§ 15ff BaSAG aufgetragen. Daher wurde
ein Sanierungsplan auf Ebene der RLB Stmk Verbund für die RLB
Steiermark KI-Gruppe erstellt. Weiters wurde ein gesonderter Plan
auf L-IPS (Landes-Institutional Protection Scheme) Ebene und ein
weiterer Plan auf B-IPS (Bundes-Institutional Protection Scheme)
Ebene erstellt. Die RLB Steiermark ist Mitglied des RLB Stmk Ver-
bund eGen Sanierungsplans sowie des L-IPS und B-IPS Sanie-
rungsplans und muss daher keinen eigenen Sanierungsplan stellen.
Diese Sanierungspläne wurden auf Basis der einschlägigen gesetz-
lichen Vorgaben, insbesondere des Bundesgesetzes über die
Sanierung und Abwicklung von Banken (BGBl. I 98/2014) und der
Guidelines der EBA und der FMA erstellt. Sämtliche Annahmen,
Berechnungen und Prognosen basieren auf festgestellten Zahlen
zum 31.12.2016 und wurden am 15.12.2017 der Aufsicht zur Verfü-
gung gestellt.
Im RLB Steiermark Konzern werden tourlich Stresstests durchge-
führt und im Gesamtbankrisikokomitee im Konzern behandelt.
Stresstests liefern ergänzende Informationen zu den Value-at-Risk-
Analysen und zeigen mögliche Verlustpotenziale auf. In den Stress-
tests werden u. a. Veränderungen des volkswirtschaftlichen Um-
felds durch makroökonomische Szenarien dargestellt. Diese be-
schreiben eine außergewöhnliche, aber plausible negative Entwick-
lung der Volkswirtschaft. Dabei wird zwischen einer „Systemkrise“,
„idiosynkratischen Krise“ sowie „kombinierten Krisen“ unterschie-
den. Die Szenarien unterliegen einem jährlichen Review. Zusätzlich
werden reverse Stresstests durchgeführt, welche speziell auf die
risikosensitiven Bereiche im RLB Steiermark Konzern abzielen und
dem Management somit wichtige Informationen für die Steuerung
der Risiken liefern.