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RAIFFEISEN-LANDESBANK
STEIERMARK 2015
Zu den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, welche den
Kosten- und Ertragsdruck für Banken erhöhen, kommen neben den
regulatorischen Herausforderungen auch Veränderungen im Kun-
denverhalten. Letztere sind vor allem durch die Digitalisierung, den
Zuzug der Menschen in Ballungszentren sowie neue Mitbewerber
geprägt.
Die RLB Steiermark agiert in diesem herausfordernden Umfeld
umfassend. Sie hat in den strategischen Leitsätzen die Fokussie-
rung auf die Geschäftsfelder Firmenkunden, Privatkunden, Raiffei-
senverbund, Treasury sowie ausgewählten Beteiligungen festgelegt.
„Gesundes Wachstum“ steht im Zentrum der Kundenbetreuung, die
einen nachhaltigen geschäftlichen Erfolg sichert. Im Privatkunden-
segment inklusive Gewerbekunden betreut das Institut rund 51.600
produktausgestattete Kunden, im Firmenkundensegment sind es
4.300 Kunden. Zusammen betragen die Ersteinlagen 2,025 Mrd.
Euro, das Kreditvolumen beläuft sich auf 3,104 Mrd. Euro. Die
Werte sind auf hohem Niveau stabil, was u.a. auf der aktiven Kun-
denbetreuung beruht. In der Marktbearbeitung nimmt die RLB
Steiermark auch für die gesamte Raiffeisen-Bankengruppe (RBG)
eine wesentliche Rolle ein. Es ist daher erfreulich, dass Raiffeisen in
der Steiermark mit rund 810.000 Kundenbeziehungen im Privat- und
Firmenkundengeschäft führend im Bundesland ist und rund 25.000
neue Kunden gewinnen konnte.
Diese starke Marktstellung ermöglicht der RLB Steiermark eine sehr
gute Ausgangsposition, um dem herausfordernden Umfeld erfolg-
reich zu begegnen. Zusätzlich wurde eine Produktivitäts- und Effizi-
enz-Offensive gestartet. Dabei wurden unsere Leistungskennzahlen
mit Benchmarks in der Bankenbranche verglichen. Die Erkenntnisse
werden im laufenden Geschäftsjahr umgesetzt und sollen somit
wesentlich zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen.
Dieses Ziel verfolgt die RLB Steiermark auch in ihrer Rolle als Ver-
bundbank für die Raiffeisen-Bankengruppe Steiermark. Als Zentral-
institut erbringt sie ihre Leistungen im Sinne des BWG, doch auch
weit über die gesetzlich geregelten Bereiche hinaus. Diese umfas-
sen u.a. Rechenzentrumsleistungen, die Abwicklung des Zahlungs-
verkehrs, die Produktentwicklung, Service in den Bereichen Bau-
sparen, Versicherung und Wertpapiere sowie die betriebswirtschaft-
liche Unterstützung und Beratung.
Der strategische Fokus in der Rolle als Verbundbank im Jahr 2015
lag in der Unterstützung für die Planung, Steuerung und Kontrolle
der Messgrößen Kapital, Risiko, Kosten und Ertrag.
Die Stärkung der Ertragskraft im Kundengeschäft wurde durch eine
Steigerung der Rentabilität im Kerngeschäft, die Hebung nicht
ausreichend genutzter Ertragspotenziale, Ertrags- und Aufwands-
optimierungen sowie die höhere Qualität der Aktiva angestoßen.
Gemeinsam mit den eigenständigen Raiffeisenbanken wurden
Effizienzpotenziale durch Optimierung der Struktur und Angebote in
den Bankstellen sowie durch bankübergreifende Kooperationen –
etwa in Abwicklungsbereichen – analysiert.
Um den geltenden regulatorischen Anforderungen – Stichwort
Basel III – zu begegnen, wurden auf Basis des bereits eingeführten
Eigenkapitalverbunds sowie des Risikoverbunds laufende Monito-
rings vorgenommen und Maßnahmen gesetzt. Im Eigenkapitalver-
bund sind dies Anreizmechanismen zur gezielten Steuerung und
Steigerung der Kernkapitalausstattung. Diese Maßnahmen zeigen
deutlich positive Effekte und tragen zur nachhaltigen Gewinnthe-
saurierung und somit Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der
RBG Steiermark und ihrer Mitglieder bei. Gleichzeitig wird dadurch
die Sicherheit jedes einzelnen Kunden zusätzlich verbessert. Zu-
sammen mit dem sogenannten IPS (Institutional Protection
Scheme), das eine gegenseitige Haftungsgemeinschaft innerhalb
des Raiffeisensektors ist, sind zum Schutz der Mitglieder und somit
auch der Kunden durchdachte Frühwarnsysteme bzw. Mechanis-
men im Einsatz. Zusätzlich hat sich die steirische Raiffeisen-
Bankengruppe im Rahmen dieses Haftungsverbunds neue „Spiel-
regeln“ gegeben. Dadurch kann ein mögliches Risiko für die RBG
Steiermark so früh wie möglich erkannt und so weit wie möglich
minimiert werden.