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RAIFFEISEN-LANDESBANK
STEIERMARK 2014
II.1. Voraussichtliche Entwicklung
des Unternehmens
Unter den Industrieländern ist vor allem in den USA ein weiterhin
kräftiges Wirtschaftswachstum zu erwarten. Sie werden somit wie in
den letzten Jahren wesentlich zum weltweiten Wirtschaftswachstum
beitragen. Der Inlandskonsum wird durch den niedrigen Ölpreis und
eine wenig restriktive Fiskal- und Geldpolitik unterstützt. Die Wachs-
tumserwartungen für 2015 sind generell über 3 %. Im Laufe des
Jahres wird von der Federal Reserve eine vorsichtige Zinserhöhung
erwartet.
Der Euro-Raum bleibt weiterhin anfällig für Krisen. Gefahren existie-
ren einerseits auf politischer Ebene (Schlagwort: Griechenland).
Andererseits bremsen fortbestehende Strukturprobleme im Kern
des Euroraumes und die hohe Verschuldung. Der Rückgang der
Rohölpreise und der schwächere Eurokurs in 2014 werden die
Konjunktur zwar etwas stärken, mittelfristig wird diese aber von
Nachfragemangel und Disinflation dominiert. Für 2015 zeigen die
Prognosen im Euro-Raum ein BIP-Wachstum von kaum über 1 %,
ein Rückgang der Arbeitslosigkeit ist zudem kaum zu erwarten. Die
EZB wird gezwungen sein, die ultra-lockere Geldpolitik weiterzufüh-
ren.
Für Österreich zeichnet sich derzeit noch keine durchgreifende
Besserung der Konjunktur ab. Es gibt jedoch auch keinen Hinweis
auf ausgeprägte rezessive Tendenzen. Ob die österreichische
Wirtschaft im Laufe des Jahres 2015 wieder kräftiger expandieren
wird, hängt neben den nationalen Reformanstrengungen und der
Steuerreform auch vom internationalen Umfeld ab. Das Wachstum
sollte im Jahr 2015 mit rund 0,5 % (laut WIFO) nur geringfügig
stärker ausfallen als im Vorjahr. Damit geht die seit 2012 anhaltende
Schwächephase in ihr viertes Jahr.
Für die Schwellenländergruppe ist allgemein eine Stabilisierung der
Wachstumsrate zu erwarten. Dennoch wird die Entwicklung zwi-
schen den Regionen unterschiedlich verlaufen und zwei Fragen
aufwerfen: Wie groß wird der BIP-Rückgang in Russland sein?
Schafft China eine „weiche Landung“?
Überraschungen werden sicher das Jahr 2015 prägen. Die Aufhe-
bung des EUR/CHF-Mindestkurses von 1,20 durch die Schweizeri-
sche Nationalbank Mitte Jänner ist bereits ein Beispiel dafür. Zwei-
felsohne werden – in einem Kontext von sehr moderaten Wachs-
tumsraten gepaart mit Risiken – die Zentralbanken weiterhin unter-
stützend bleiben müssen.
Ausgehend von einem historisch niedrigen Zinsniveau und damit
verbundenen kleinen Margen, hohen regulatorischen Vorgaben und
Aufwänden sowie geändertem Kundenverhalten behalten Optimie-
rungen in Struktur und Produktivität für Banken besondere Bedeu-
tung. Dies gilt genauso für die Raiffeisen-Landesbank Steiermark
AG. Der Weg zu noch höherer Effektivität und Effizienz wird auch
2015 konsequent fortgesetzt. Im Bereich der Marktbearbeitung
II.
BERICHT ÜBER DIE
VORAUSSICHTLICHE
ENTWICKLUNG UND DIE
RISIKEN DES
UNTERNEHMENS
(AUSBLICK)