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069

RAIFFEISEN-LANDESBANK

STEIERMARK 2014

GESCHÄFTSBERICHT 2014

wurde in den letzten Jahren die Geschäftsstrategie für die Segmen-

te Firmenkunden, Privatkunden und gehobene Privatkunden (Mar-

ke: Premium Banking) neu ausgerichtet. Diese Neustrukturierung

zeigt positive Wirkung und so sind aus heutiger Sicht diesbezüglich

keine Änderungen geplant.

Betreffend Arbeitsumfeld und Mitarbeiterzufriedenheit bilden die

sehr guten Ergebnisse der gemäß §§ 4 und 7 ArbeitnehmerInnen-

Schutzgesetz durchgeführten „Evaluierung der arbeitsbedingten

psychischen Belastungen“ die Basis für weitere Optimierungen.

Diese sollen dazu beitragen, das gegebene hohe Niveau auch bei

künftig steigenden Anforderungen zu erhalten.

Auf Basis einer vorausschauenden Geschäftspolitik können wir den

wirtschaftlichen und den gesetzlichen Rahmenbedingungen best-

möglich entsprechen. Unsere enge Beziehung zu unseren Kunden

sowie unsere Werte wie Sicherheit, Nähe und Vertrauen stehen

dabei an oberster Stelle. Die Beratung, Hilfestellung und gemein-

same Lösungsfindung für die finanziellen Bedürfnisse unserer

Kunden bleiben im Fokus unserer Tätigkeit. Als starke Regional-

und Verbundbank werden wir für Kunden, Eigentümer und die

Gesellschaft auch in bewegten Zeiten ein verlässlicher Partner sein.

II.2. Wesentliche Risiken

und Ungewissheiten

Zu den zentralen Erfolgsfaktoren der Raiffeisen-Landesbank Stei-

ermark AG gehört ein aktives Management der bankspezifischen

Risiken.

Der Vorstand entscheidet über die Risikopolitik und deren operative

Parameter und genehmigt die Grundsätze des Risikomanagements,

die Festlegung von Limiten für alle relevanten Risiken sowie die

Verfahren zur Überwachung der Risiken.

Das Risikomanagement steht unter der direkten Leitung des Risiko-

vorstands. In dessen Bereich sind alle Organisationseinheiten, die

mit der Risikoerkennung, -erfassung, -bewertung und -analyse

befasst sind, zusammengefasst. Das Problemkreditmanagement ist

ebenfalls dem Nicht-Marktvorstand zugeordnet.

Die Strukturen im Risikocontrolling wurden so gelegt, dass die

wesentlichsten Risiken der Bank – das sind Kredit-, Beteiligungs-,

Marktpreis-, Liquiditäts-, operationelle und sonstige Risiken – identi-

fiziert, gemessen und gesteuert werden. Bei der Erfüllung dieser

Aufgaben wird der Vorstand durch spezifische Komitees unterstützt.

Die Grundsätze des Risikomanagements sowie alle risikorelevanten

Unterlagen werden in einer eigenen Datenbank gespeichert und in

übersichtlicher Form zur Verfügung gestellt. Die Organisation und

die Abläufe orientieren sich an den ICAAP-Bestimmungen.

Für die Steuerung des Kreditrisikos sind einerseits die Bonitätsbeur-

teilung der Kunden im Rahmen des Ratings und andererseits die

umfassende Darstellung und Bewertung von Sicherheiten von

besonderer Bedeutung. Die Systeme zur Bonitätsbeurteilung wer-

den laufend validiert und weiterentwickelt. Die Sicherheiten werden

entsprechend den bestehenden gesetzlichen Vorgaben und inter-

nen Vorschriften bewertet und verwaltet. Spezielle Parameter wie

Limits auf Portfolioebene, Kreditnehmerebene und Produktebene

bilden den Rahmen für das operative Kreditgeschäft.

Die Steuerung der Marktpreisrisiken erfolgt einheitlich für den Kon-

zern der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG. Die Risiken werden

mit Value-at-Risk-Ansätzen und ergänzenden statistischen Verfah-

ren ermittelt, laufend überprüft und entsprechend den ICAAP-

Erfordernissen in den Risikomanagementgremien berichtet.

Zur Absicherung von Zinsrisiken kommen neben Zinsswaps auch

Zinsoptionen (Caps, Floors) und andere derivative Finanzinstru-

mente (z.B. Forward Rate Agreements) zum Einsatz. Währungsrisi-

ken werden vor allem mittels Cross Currency Swaps und Devisen-

swaps abgesichert. Darüber hinaus können allfällige, in den Grund-

geschäften eingebettete, Derivate mittels gegenläufiger Geschäfte

abgesichert werden. In Einzelfällen kommen zur Absicherung von

Adressenausfallsrisiken auch Kreditderivate zum Einsatz. Bezüglich

des Einsatzes von Derivaten als Sicherungsinstrumente wird auch

auf die „ergänzenden Angaben zu Finanzinstrumenten" im Anhang

verwiesen.

Die Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG geht Beteiligungen pri-

mär aus strategischen Überlegungen ein, wobei die Zielsetzung die

Stärkung und die Absicherung der Marktposition ist. Das Beteili-

gungsportfolio ist geprägt von langfristigen Engagements in Unter-

nehmen, die grundsätzlich in den Kerngeschäftsbereichen der

Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG, dem Allfinanzbereich, tätig

sind oder diese aufgrund ihrer Geschäftstätigkeit unterstützen. Die

Risikoermittlung für das Beteiligungsrisiko wird anhand eines sek-

torweiten einheitlichen Modells durchgeführt. Basis für die Ermitt-

lung sind Verkehrswerte unter Berücksichtigung historischer

Schwankungen.

Die Liquiditätssteuerung ist im Bereich Treasury angesiedelt. Die

Steuerung und Überwachung der operativen und strukturellen

Liquidität erfolgt über Kapitalbindungsbilanzen. Zusätzlich werden

laufend Szenarioanalysen erstellt. Die aufsichtsrechtlichen Liquidi-

tätskennzahlen LCR (Liquidity Coverage Ratio – Mindestliquiditäts-

quote) und NSFR (Net Stable Funding Ratio – strukturelle Liquidi-

tätsquote) werden entsprechend umgesetzt und sind Bestandteil

des laufenden Reportings.

Zur Minimierung des operationellen Risikos werden regelmäßig im

Rahmen von „Self Assessments“ alle Prozesse der Bank analysiert

und bewertet. Der Vorstand beauftragt dabei die jeweiligen Pro-