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RAIFFEISEN-LANDESBANK
STEIERMARK 2016
GESCHÄFTSBERICHT 2016
Für ausgefallene Kredite (Non-performing Loans, NPL) werden die
aufsichtsrechtlichen Bestimmungen angewandt. Ein Ausfall ist
demnach gegeben, wenn der Kunde in ein Insolvenz- oder ähnli-
ches Verfahren involviert ist, mindestens 90 Tage mit einer wesent-
lichen Forderung der Bank im Verzug ist oder die Forderungen an
den Kunden als nicht vollständig einbringlich zu beurteilen sind.
Betrachtet man die Non-performing Loans auf Kundenebene,
beträgt deren Quote zum Jahresultimo 4,5 % (Vorjahr angepasst:
6,5 %). Auf Ebene der Non-performing Exposure (Gesamtbankge-
schäft) beträgt deren Quote zum Jahresultimo 1,4 % (Vorjahr: 2,1 %).
Das Länderrisiko umfasst das Transferrisiko sowie das politische
Risiko aus Cross Boarder Geschäften. Die aktive Länderrisikosteue-
rung der RLB Steiermark erfolgt auf Basis der im Konzern festgeleg-
ten Länderlimite, welche jährlich neu festgelegt werden. Bei einer
negativen Veränderung der Ratings der einzelnen Länder bzw. bei
Erkennen von negativen wirtschaftlichen Entwicklungen werden
auch unterjährig Limitreduktionen vorgenommen. Das auf ausländi-
schen Märkten aushaftende EAD-Exposure (EAD: Saldo + 50 %
der nicht ausgenutzten Rahmen) beträgt 17,3 % per 31.12.2016
(Vorjahr angepasst: 18,0 %).
Das Reporting über Fremdwährungskredite und endfällige Kredite
mit Tilgungsträgern ist im laufenden Berichtswesen integriert. Die
Kundenberatung ist bei diesen Produkten auf Risikoreduktion und
vermögensichernde Maßnahmen ausgerichtet. Das Volumen dieser
Portfolios wird laufend aktiv reduziert. Der Anteil des Fremdwäh-
rungsvolumens am gesamten Kundenkreditvolumen fiel bis Jahres-
ende auf 3,1 % (Vorjahr angepasst: 3,7 %).
Für Branchen und Projektfinanzierungen wurde ein Limitsystem
eingesetzt.
Credit Value Adjustment-Risiko (CVA)
Das CVA-Risiko bezeichnet das Risiko einer Anpassung der Kredit-
bewertung. Die Ermittlung erfolgt auf Basis aufsichtsrechtlicher
Eigenmittelerfordernisse.
Beteiligungsrisiko
Das Beteiligungsrisiko umfasst das Risiko potenzieller Verluste aus
Beteiligungsverhältnissen, die bei Wertminderungen aufgrund sich
verschlechternder Bonität, im Rahmen von Veräußerungen sowie
durch Dividendenausfälle entstehen können. Die Identifizierung
möglicher Risiken in Bezug auf Beteiligungen erfolgt im Beteili-
gungsmanagement. Der überwiegende Teil des Beteiligungsrisikos
resultiert aus Sektorbeteiligungen.
Marktrisiko
Unter Marktrisiko versteht man den potenziell möglichen Verlust
durch schwankende bzw. sich ändernde Zinssätze, Devisen- oder
Aktienkurse. In der RLB Steiermark werden Marktpreisrisiken im
Bank- und im Handelsbuch eingegangen, wobei das Handelsbuch
einer zusätzlichen Limitierung mit täglicher Berichtsfrequenz unter-
liegt. Die Risikopositionen ergeben sich aus dem Kundengeschäft
und dem Eigengeschäft der Bank.
Marktrisiken werden auf Basis von standardisierten und konzern-
einheitlichen Prozessen gemessen und überwacht. Die operative
Steuerung erfolgt durch das Konzerntreasury. Die Limitierung erfolgt
über die Risikotragfähigkeitsrechnung.
Die Risiken werden mit Value-at-Risk-Ansätzen sowie ergänzenden
statistischen Verfahren ermittelt. Die Value-at-Risk-Werte werden
einerseits mittels historischer Simulation und andererseits mittels
parametrischer Verfahren errechnet.
Das Zinsänderungsrisiko wird hinsichtlich aufsichtsrechtlicher Er-
fordernisse über die Zinsrisikostatistik ermittelt. Dabei wird die
barwertige Veränderung des Zinsbuchs bei einer Parallelverschie-
bung der Zinskurve um 200 Basispunkte simuliert. Ergänzend dazu
dienen weitere Modelle einer umfassenden Zinsrisikosteuerung auf
Gesamtbankebene.
Im Rahmen der Marktpreisrisikoermittlung werden auch das Veran-
lagungs-, das Options- und das Währungs-Risiko ermittelt und im
Rahmen der Limitarchitektur berücksichtigt.
Das Veranlagungsrisiko (Credit-Spreadrisiko) beschreibt das Ver-
lustrisiko aufgrund sich ändernder Marktpreise, welches durch
Änderungen von Creditspreads bzw. der Spreadkurve im Vergleich
zum risikofreien Zinssatz hervorgerufen wird.
Währungsrisiken stehen für die Verringerung des Bankergebnisses
durch eine Veränderung von Wechselkursen bei offenen Devisen-
positionen in der Bilanz. Das Währungsrisiko wird auf Tagesbasis
vom Konzern-Treasury ausgesteuert.
Sowohl für das Zinsänderungs- als auch für das Credit-Spread-,
das Options- und das Währungsrisiko sind spezielle Stresstests
implementiert.
Zur Absicherung von Zinsänderungs- und Wechselkursrisiken wer-
den marktübliche Finanzinstrumente eingesetzt. Zu den Details
dieser Derivatgeschäfte sowie Darstellung der Bewertungsmetho-
den wird auf den Anhang verwiesen.