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RAIFFEISEN-LANDESBANK
STEIERMARK 2016
Liquiditätsrisiko
Die Liquiditätsrisikosteuerung der RLB Steiermark erfolgt in enger
Abstimmung mit dem Liquiditätsmanagement im Konzern der RLB
Steiermark, wobei die operative Liquiditätssteuerung vom Konzern-
treasury durchgeführt wird. Die verwendeten Kapitalbindungs- und
Stressannahmen werden in gewohnter Weise einer tourlichen Ana-
lyse und Aktualisierung unterzogen.
Eine der Kernfunktionen der RLB Steiermark ist die Rolle als Liquidi-
tätsausgleichsstelle der steirischen Raiffeisen-Bankengruppe (RBG)
in der Funktion eines Zentralinstituts gemäß § 27a BWG. Im Stufen-
bau der Raiffeisen-Bankengruppe Steiermark tätigen die lokalen
Raiffeisenbanken primär Einlagen- und Kreditgeschäft mit Endkun-
den. Die RLB Steiermark agiert analog im eigenen lokalen Wir-
kungsbereich und wickelt zudem den Liquiditätstransfer innerhalb
der RBG Steiermark ab.
Die RLB Steiermark verfügt über ein hoch entwickeltes Liquiditäts-
management und steuert alle kunden- und bankinduzierten Geld-
flüsse auf täglicher Basis bzw. auch innerhalb eines Tages aus. Es
werden sämtliche Risikokennzahlen und Steuerungsgrundlagen der
Ordnungsnormen (BWG, CRR), der Aufsicht (FMA, OeNB), der
Österreichischen Raiffeisen Einlagensicherung sowie interne Limit-
vorgaben laufend beobachtet und berichtet. Hierbei sind insbeson-
dere unterschiedliche Stress-Szenarien und neben vielen weiteren
Kennzahlen die Liquiditätsdeckungsanforderung (Liquidity Covera-
ge Ratio), die strukturelle Liquiditätsquote (NSFR) und der LVaR
(Funding Liquidity Value at Risk) hervorzuheben.
Die RLB Steiermark beobachtet zudem potentielle Liquiditätsabflüs-
se aus bevorstehendem Neugeschäft und Unterstrich-Positionen
der Bilanz. Es werden laufend empirische Analysen zu Verweildau-
ern von Einlagen aller Art und Ausnutzungshöhen und -zeitspannen
von Ausleihungen mit unbestimmter Vertragsdauer bzw. Verlänge-
rungsmöglichkeiten seitens des Kunden gemacht.
Für den steirischen Liquiditätsverbund liegt ein Liquiditätsnotfallplan
vor, der auch die Vorgaben aus dem Liquiditäts-Handbuch und
dem Notfallplan der Österreichischen Raiffeisen-Einlagensicherung
umsetzt. Ein eigens definiertes Spezialgremium unter Leitung des
Generaldirektors der RLB Steiermark (Liquiditäts Task Force) bildet
Teil eines Frühwarnsystems, dessen Indikatoren auf täglicher Basis
beobachtet und berichtet werden.
Operationelle Risiken
Unter operationellem Risiko versteht die RLB Steiermark Verluste,
welche infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von
internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von externen
Ereignissen eintreten.
Die Kapitalbemessung in den Risikosystemen wird vom aufsichts-
rechtlichen Basisindikatoransatz abgeleitet. Für die operative Risi-
kosteuerung wird ein Assessmentverfahren eingesetzt. Konzernweit
ist eine zentrale Schadensfalldatenbank im Einsatz. Kontrollmecha-
nismen zum Thema Oprisk werden automatisiert im prozessorien-
tierten Informationsnetzwerk (Point) – inklusive internes Kontrollsys-
tem (IKS) – durchgeführt.
Sonstige Risiken
Im Rahmen des Berichtswesens zum „Sonstigen Risiko“ werden
das Risiko aus dem makroökonomischen Umfeld und ein pauscha-
ler „Risikopuffer“ für nicht quantifizierbare Risiken dargestellt.
Das Risiko aus Veränderungen im makroökonomischen Umfeld
wird als zusätzliches Kreditrisiko über einen Anstieg der Ausfalls-
wahrscheinlichkeiten berechnet.
Als Risikopuffer – für nicht quantifizierbare Risiken (u.a. Eigenmittel-
risiko, Reputationsrisiko, strategisches Risiko) – wird ein pauschaler
Zuschlag von 5 % aller ermittelten Risikopositionen eingestellt, für
welchen im Gesamtlimit ausreichende Deckung zu halten ist.