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040

RAIFFEISEN-LANDESBANK

STEIERMARK 2016

Liquiditätsrisiko

Die Liquiditätsrisikosteuerung der RLB Steiermark erfolgt in enger

Abstimmung mit dem Liquiditätsmanagement im Konzern der RLB

Steiermark, wobei die operative Liquiditätssteuerung vom Konzern-

treasury durchgeführt wird. Die verwendeten Kapitalbindungs- und

Stressannahmen werden in gewohnter Weise einer tourlichen Ana-

lyse und Aktualisierung unterzogen.

Eine der Kernfunktionen der RLB Steiermark ist die Rolle als Liquidi-

tätsausgleichsstelle der steirischen Raiffeisen-Bankengruppe (RBG)

in der Funktion eines Zentralinstituts gemäß § 27a BWG. Im Stufen-

bau der Raiffeisen-Bankengruppe Steiermark tätigen die lokalen

Raiffeisenbanken primär Einlagen- und Kreditgeschäft mit Endkun-

den. Die RLB Steiermark agiert analog im eigenen lokalen Wir-

kungsbereich und wickelt zudem den Liquiditätstransfer innerhalb

der RBG Steiermark ab.

Die RLB Steiermark verfügt über ein hoch entwickeltes Liquiditäts-

management und steuert alle kunden- und bankinduzierten Geld-

flüsse auf täglicher Basis bzw. auch innerhalb eines Tages aus. Es

werden sämtliche Risikokennzahlen und Steuerungsgrundlagen der

Ordnungsnormen (BWG, CRR), der Aufsicht (FMA, OeNB), der

Österreichischen Raiffeisen Einlagensicherung sowie interne Limit-

vorgaben laufend beobachtet und berichtet. Hierbei sind insbeson-

dere unterschiedliche Stress-Szenarien und neben vielen weiteren

Kennzahlen die Liquiditätsdeckungsanforderung (Liquidity Covera-

ge Ratio), die strukturelle Liquiditätsquote (NSFR) und der LVaR

(Funding Liquidity Value at Risk) hervorzuheben.

Die RLB Steiermark beobachtet zudem potentielle Liquiditätsabflüs-

se aus bevorstehendem Neugeschäft und Unterstrich-Positionen

der Bilanz. Es werden laufend empirische Analysen zu Verweildau-

ern von Einlagen aller Art und Ausnutzungshöhen und -zeitspannen

von Ausleihungen mit unbestimmter Vertragsdauer bzw. Verlänge-

rungsmöglichkeiten seitens des Kunden gemacht.

Für den steirischen Liquiditätsverbund liegt ein Liquiditätsnotfallplan

vor, der auch die Vorgaben aus dem Liquiditäts-Handbuch und

dem Notfallplan der Österreichischen Raiffeisen-Einlagensicherung

umsetzt. Ein eigens definiertes Spezialgremium unter Leitung des

Generaldirektors der RLB Steiermark (Liquiditäts Task Force) bildet

Teil eines Frühwarnsystems, dessen Indikatoren auf täglicher Basis

beobachtet und berichtet werden.

Operationelle Risiken

Unter operationellem Risiko versteht die RLB Steiermark Verluste,

welche infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von

internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von externen

Ereignissen eintreten.

Die Kapitalbemessung in den Risikosystemen wird vom aufsichts-

rechtlichen Basisindikatoransatz abgeleitet. Für die operative Risi-

kosteuerung wird ein Assessmentverfahren eingesetzt. Konzernweit

ist eine zentrale Schadensfalldatenbank im Einsatz. Kontrollmecha-

nismen zum Thema Oprisk werden automatisiert im prozessorien-

tierten Informationsnetzwerk (Point) – inklusive internes Kontrollsys-

tem (IKS) – durchgeführt.

Sonstige Risiken

Im Rahmen des Berichtswesens zum „Sonstigen Risiko“ werden

das Risiko aus dem makroökonomischen Umfeld und ein pauscha-

ler „Risikopuffer“ für nicht quantifizierbare Risiken dargestellt.

Das Risiko aus Veränderungen im makroökonomischen Umfeld

wird als zusätzliches Kreditrisiko über einen Anstieg der Ausfalls-

wahrscheinlichkeiten berechnet.

Als Risikopuffer – für nicht quantifizierbare Risiken (u.a. Eigenmittel-

risiko, Reputationsrisiko, strategisches Risiko) – wird ein pauschaler

Zuschlag von 5 % aller ermittelten Risikopositionen eingestellt, für

welchen im Gesamtlimit ausreichende Deckung zu halten ist.