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RAIFFEISEN-LANDESBANK
STEIERMARK 2017
Bewertung der Forderungen an Kunden
SACHVERHALT UND RISIKO FÜR DEN ABSCHLUSS
Im Jahresabschluss der RLB Stmk AG zum 31. Dezember 2017 werden die Forderungen an Kunden unter Berücksichtigung von Risikovor-
sorgen und einer Unterbewertung gemäß § 57 Abs. 1 BWG mit einem Betrag von 3.505.281 TEUR ausgewiesen.
Die Angaben der Gesellschaft zu den Kundenforderungen sind im Anhang in den Kapiteln B.4. und B.5. und C.1. erläutert.
Die Bank überprüft im Rahmen der Kreditüberwachung, ob eine Ausfallsgefährdung vorliegt und damit Einzelrisikovorsorgen zu bilden sind.
Dies beinhaltet auch die Einschätzung, ob Kunden die vertraglich vereinbarten Rückflüsse in voller Höhe und ohne Verwertung von Sicher-
heiten leisten können.
Die Berechnung der Risikovorsorge für ausgefallene, individuell bedeutsame Kunden basiert auf einer Analyse der erwarteten zukünftigen
Rückflüsse. Diese Analyse ist von der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung des jeweiligen Kunden, der Bewertung von
Kreditsicherheiten sowie der Schätzung der Höhe und des Zeitpunkts der daraus abgeleiteten Rückflüsse beeinflusst.
Für alle nicht ausgefallenen Kredite wird von der Bank eine ratingabhängige Portfoliowertberichtigung auf Basis eines Bewertungsmodells
gebildet. Für nicht signifikante ausgefallene Kunden wird eine modellbasierte pauschale Einzelwertberichtigung gebildet. In diese Modelle
fließen neben Kundenobligo und Sicherheiten auch Parameter ein, denen statistische Annahmen zu Grunde liegen. Diese Parameter um-
fassen insbesondere die Ausfallwahrscheinlichkeit auf Basis des Bonitätsratings des Kunden, die Verlustquote der Sicherheiten und den
Zeitraum bis zur Identifikation des Ausfallereignisses.
Das Risiko für den Jahresabschluss ergibt sich daraus, dass den Ratingeinstufungen, der Identifikation von drohenden Kreditausfällen, der
Bewertung der gewidmeten Sicherheiten und der Ermittlung der Kreditrisikovorsorgen Ermessensspielräume und Schätzunsicherheiten zu
Grunde liegen.
PRÜFERISCHES VORGEHEN
Ich habe die bestehende Dokumentation der Prozesse zur Vergabe und Überwachung von Kundenkrediten, der Ratingeinstufung sowie der
Risikovorsorgebildung einschließlich der Sicherheitenbewertung analysiert und beurteilt, ob diese Prozesse geeignet sind, drohende Kre-
ditausfälle zu identifizieren und die sachgerechte Bewertung der Kundenforderungen sicherzustellen. Ich habe darüber hinaus die Pro-
zessabläufe sowie wesentliche Kontrollen erhoben und die Schlüsselkontrollen auf deren Ausgestaltung und Implementierung, sowie im
Rahmen von Stichproben auf deren Effektivität getestet.
Im Bereich der Einzelwertberichtigungen habe ich auf Basis von Stichproben an Krediten untersucht, ob Indikatoren für Kreditausfälle be-
stehen und ob in angemessener Höhe Kreditrisikovorsorgen gebildet wurden. Die Auswahl der Stichproben erfolgte risikoorientiert unter
besonderer Berücksichtigung von Ratingstufen mit höherem Ausfallrisiko. Bei Feststellung von Indikatoren für Kreditausfälle wurden die von
der Bank getroffenen Annahmen hinsichtlich Zeitpunkt und Höhe der Zahlungsrückflüsse untersucht. Hinsichtlich der Sicherheitenbewer-
tungen habe ich in Stichproben überprüft, ob die in die Bewertung eingeflossenen Annahmen adäquat sind.
Bei der Prüfung der Portfoliowertberichtigungen und der pauschalen Einzelwertberichtigung habe ich das Modell und die darin verwende-
ten Parameter – unter Berücksichtigung der Ergebnisse des von der Bank durchgeführten Backtestings – dahingehend beurteilt, ob die
Annahmen in Bezug auf das Kundenportfolio angemessen sind und diese geeignet sind, die Vorsorgen in angemessener Höhe zu ermitteln.
Die Berechnung der Vorsorgen habe ich nachvollzogen.
Weiters habe ich beurteilt, ob die Angaben zur Bewertung der Kundenforderungen im Anhang angemessen sind.