Table of Contents Table of Contents
Previous Page  25 / 120 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 25 / 120 Next Page
Page Background

Banken sind gefordert, Kosten zu senken. Was wird Raiffeisen

unternehmen?

Heinrich: Damit wir wettbewerbsfähig bleiben, treiben wir in unseren

Prozessen die Standardisierung voran. Es liegt auf der Hand, dass

alles, was oft und gleichartig gemacht wird, schnell und in hoher

Qualität geschieht, während seltene Geschäftsfälle zu Unklarhei-

ten und aufwändiger Bearbeitung führen können. Je besser alle

Mitarbeiter in standardisierten Prozessketten ineinander greifen,

desto günstiger können wir produzieren. Dabei haben wir engagier-

te Ziele.

Wie reagiert Raiffeisen auf die geänderten Kundenströme in

den Bankstellen?

Schaller: Wir registrieren, dass Kunden tägliche Zahlungen immer

stärker online erledigen, allerdings bleibt die Bankstelle für wichtige

finanzielle Entscheidungen nach wie vor Anlaufstelle Nummer 1. Da-

her haben wir begonnen, verschiedene Bankstellen-Typen umzuset-

zen, die den jeweiligen Standorten entsprechen. Wir unterscheiden

künftig nach dem Leistungsangebot zwischen Kompetenzzentren

mit Spezialisten, Vollberatungsbankstellen sowie Service-Bankstel-

len mit ausgeprägtem SB-Bereich.

Kann Raiffeisen ausschließlichen Online-Banken Paroli bieten?

Stelzer: Bislang ist uns dies im Zuge unserer Multi-Channel-Stra-

tegie sehr gut gelungen, denn täglich registrieren wir mit 64.000

Besuchen auf den steirischen Raiffeisen Banking-Portalen absolute

Top-Werte. Als Allfinanzbank bieten wir den großen Vorteil, dass un-

sere Kunden per Mausklick alle Finanzprodukte im Überblick sehen

- von Giro- und Sparkonten über Kreditobligi und Kreditkartenab-

rechnungen bis zu Depots und Rückkaufswerten von Versicherun-

gen. Das ist ein entscheidender Vorsprung, den wir noch deutlich

ausbauen wollen.

Ist es möglich, den Mehraufwand, der durch Regulierungen

entsteht, bankintern aufzufangen?

Heinrich: Nein. Denn der gesamte Bankensektor ist derzeit stark

überreguliert und dies verzerrt die Wettbewerbsfähigkeit. Neben

komplexen und aufwändigen Tätigkeiten, etwa im Meldewesen,

belasten der erforderliche Eigenkapitalaufbau, die Dotierungen für

den Abwicklungsfonds und die Einlagensicherung. Hinzu kommt

die erfolgsunabhängige Bankenabgabe, die in Relation zehn Mal so

hoch ist wie in Deutschland. Daher kommt irgendwann der Punkt,

an dem bestimmte Kosten auch an die Kunden weitergegeben

werden müssen. Es ist zwar begrüßenswert, wenn der Steuerzahler

künftig geschont werden soll, doch mehr Sicherheit gibt es leider

nicht zum Nulltarif.

Mehr Effizienz wirkt sich auch unmittelbar auf die Beschäftigten

aus. Welche Mitarbeiter sind in Banken künftig gefragt?

Schaller: Wir haben leistungsbereite und flexible Mitarbeiter, die sich

mit Raiffeisen stark identifizieren. Zweifelsohne werden die Heraus-

forderungen an jeden Einzelnen noch steigen aber eine kürzlich un-

ter großer Beteiligung durchgeführte Mitarbeiterumfrage hat gezeigt,

dass ein starker Geist der Zusammenarbeit besteht. Ich bin sicher,

Raiffeisen wird auch künftig viel in der Steiermark bewegen.

Was sind die aus Ihrer Sicht wichtigsten Managementaufgaben

im aktuellen Umfeld?

Heinrich: Genau hinsehen, um gesundes Geschäft zu ermöglichen

und interne Prozesse noch besser zu gestalten.

Stelzer: Mitarbeiter motivieren und fordern, indem wir immer die

Möglichkeiten aufzeigen. So erreichen wir hohe Dynamik im Kun-

dengeschäft.

Schaller: Überblick bewahren und Konsequenz in unserem Tun,

damit wir unsere Kräfte gebündelt einsetzen.

RAIFFEISEN-LANDESBANK

STEIERMARK 2014

025

GESCHÄFTSBERICHT 2014