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Welche Fragen stellen sich im aktuellen Umfeld für Raiffeisen?

Der Vorstand der RLB Steiermark mit Generaldirektor Martin

Schaller, Marktvorstand Rainer Stelzer und Risikovorstand

Matthias Heinrich erläutert Prinzipien und Stellhebel der Zukunft.

Raiffeisen in der Steiermark gilt als Erfolgsmodell. Ist dies auch

in Zukunft zu schaffen?

Schaller: Ja. Denn unsere Bankengruppe ist nicht sprunghaft

gewachsen, sondern hat sich in einer über 120-jährigen Entwick-

lung stetig voran gearbeitet, sich immer wieder angepasst und

so ein solides Fundament gebaut. Auf dieser Basis begegnen wir

auch heute den Veränderungen, die auf uns zukommen. Bisherige

Erfolgsfaktoren wie die Kundennähe werden weiterhin höchste

Bedeutung behalten.

Wie kann Nähe im digitalen Zeitalter gelebt werden?

Stelzer: Wir interpretieren Nähe heute dreidimensional – digital,

regional, emotional. Derzeit nutzen über 240.000 steirische Kunden

unser Electronic-Banking und wir wollen diesen Anteil noch stark

ausbauen. Die regionale Nähe ist sinnvoll, weil es um die struk-

turelle Versorgung in der Steiermark geht und Raiffeisen als Bank

„greifbar“ sein will. So können wir auch emotional beim Kunden

sein. Dies ist die Voraussetzung, um Kundenwünsche zu verstehen

und gesamthaft zu betreuen.

Heinrich: Regionalität hatte und hat auch im Kreditgeschäft große

Bedeutung. Denn wer seine Kunden gut und persönlich kennt, kann

etwaige Veränderungen und entstehende Risiken schneller wahr-

nehmen und zeitgerecht gemeinsam mit den Kunden Lösungen

finden. Daraus ergibt sich ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.

Wie wirkt sich Kundennähe in konkreten Ergebnissen aus?

Schaller: Aus zahlreichen großen Studien wissen wir, dass Kunden

ihre Hausbank besser beurteilen als die Banken ganz allgemein. Bei

Raiffeisen schlägt sich das in überdurchschnittlichen Werten in den

Kategorien Sympathie, Kompetenz, Sicherheit und Weiterempfeh-

lung aus. Das liegt auch daran, dass die Leistungen der Hausbank

unmittelbar spürbar sind, immerhin finden bei Raiffeisen Steiermark

täglich rund 3.000 Beratungsgespräche statt.

Stichwort Beratung: Bankprodukte sind sehr vergleichbar.

Worin will sich Raiffeisen in Zukunft unterscheiden?

Stelzer: Viele Menschen wollen nicht nur eine Bank für den Zah-

lungsverkehr, sondern für jede Lebenssituation. Denken wir nur an

die Wohnraumschaffung, die persönliche Absicherung der Familie

oder die Pensionsvorsorge. Das sind wichtige Entscheidungen,

für die man jemanden braucht, auf den man sich zu 100 Prozent

verlassen kann. Wir wollen genau dieser „Lebensbegleiter“ sein,

der hilft, das finanzielle Leben sicher, aber auch übersichtlich und

einfach zu gestalten.

Heinrich: Wir leben in einer schnelllebigen Zeit und die Menschen

erwarten sich sehr kurze Reaktionszeiten. Unser Anspruch muss es

sein, diese Erwartung auch künftig in den verschiedenen digitalen

und persönlichen Kanälen zu erfüllen.

Was ist der USP im Firmenkundenbereich?

Stelzer: Aufgrund der selbstständigen Struktur von Raiffeisen denken

unsere Betreuer selbst wie Unternehmer und können unseren Kun-

den daher auf gleicher Augenhöhe begegnen. Hinzu kommt, dass

wir dadurch sehr rasche Kreditentscheidungen treffen.

INTERVIEW

„RAIFFEISEN BEWEGT

DIE STEIERMARK”

RAIFFEISEN-LANDESBANK

STEIERMARK 2014

023

GESCHÄFTSBERICHT 2014