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RAIFFEISEN-LANDESBANK
STEIERMARK 2014
lich an Schwung und schwenkte auf einen Stagnationspfad ein. So
wuchs das reale BIP nicht weiter und kommt 2014 bei rund 0,4 %
(laut WIFO) zu liegen. Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte
stagniert, die heimischen Exporte sind deutlich gesunken. Das
Zusammentreffen von schwacher Auftragslage, Rückgang der in-
und ausländischen Endnachfrage und trübem Wirtschaftsklima
resultiert in einer zurückhaltenden Investitionsstimmung. Vor diesem
Hintergrund war die reale Wertschöpfung der österreichischen
Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2014 rückläufig und die sai-
sonbereinigte Arbeitslosenquote betrug zuletzt 8,6 %. Im Gegensatz
zur gesamten Eurozone und trotz fallender Energiepreise festigte
sich die Inflationsrate (laut HVPI) in Österreich in den letzten Mona-
ten aufgrund des stärkeren Auftriebs der Dienstleistungspreise bei
rund 1,5 %.
An den internationalen Finanzmärkten brachte 2014 eine Vielzahl an
Rekorden. Die Renditen in der Eurozone sackten auf Tiefstniveaus
ab, die wichtigsten Aktienindizes (Dow Jones, S&P 500 und DAX)
konnten ihre bisherigen Höchststände überschreiten. Der österrei-
chische ATX wurde hingegen vor allem durch Indexschwergewichte,
welche am stärksten von den geopolitischen Krisen betroffen waren,
nach unten gezogen und beendete das Jahr mit einem Minus.
Für die österreichischen Banken galt es, sich diesen herausfor-
dernden Bedingungen zu stellen. Eine erstmalige Bewährungspro-
be stellten der Asset Quality Review (AQR) sowie der „Stress-
test“ der EZB dar. Die untersuchten Banken im Raiffeisensektor
(Raiffeisen Zentralbank, RLB Niederösterreich-Wien, RLB Oberös-
terreich) bestanden diesen Test klar.
Die RLB Steiermark hat in den strategischen Leitsätzen eine klare
Fokussierung auf die Geschäftsfelder Privatkunden, Firmenkunden,
Raiffeisenverbund, Treasury sowie Beteiligungen festgelegt. „Ge-
sundes Wachstum“ steht im Zentrum der Kundenbetreuung, die
einen nachhaltigen geschäftlichen Erfolg sichert. Im Privatkunden-
segment inklusive Gewerbekunden betreut das Institut knapp
51.000 produktausgestattete Kunden, im Firmenkundensegment
sind es 2.500 Kunden. Zusammen betragen die Ersteinlagen
1,9 Mrd. Euro, das Kreditvolumen beläuft sich auf 2,9 Mrd. Euro.
Die Werte reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr gering, was
einerseits auf dem gesamtwirtschaftlichen Umfeld und andererseits
der umsichtigen Kreditpolitik beruht. Als Spitzeninstitut der Raiffei-
sen-Bankengruppe (RBG) Steiermark nimmt die RLB Steiermark
zudem eine wesentliche Rolle für die vertriebliche Ausrichtung ein.
Es ist daher erfreulich, dass Raiffeisen in der Steiermark einen
Kundenanteil von 48 % und Hauptkundenanteil von 42 % hält (Basis:
Finanzmarktdatenservice 2014) und damit eindeutig die Spitzenpo-
sition unter allen Banken einnimmt. Auch in den Imagedimensionen
Sicherheit, Veranlagungs-Kompetenz, Beratung und Freundlichkeit
liegt die Raiffeisen-Bankengruppe Steiermark deutlich über den
Durchschnittswerten aller Banken, was schließlich in der hohen
Weiterempfehlungsbereitschaft von 79 % resultiert. Die RLB Stei-
ermark erbringt darüber hinaus alle Leistungen eines Zentralinstituts
im Sinne des BWG. Dies geht über die gesetzlich geregelten Berei-
che wie den Liquiditätsausgleich weit hinaus und umfasst u.a.
Rechenzentrumsleistungen, die Abwicklung des Zahlungsverkehrs,
die Produktentwicklung, Service in den Bereichen Bausparen, Ver-
sicherung und Wertpapiere sowie die betriebswirtschaftliche Unter-
stützung und Beratung.
Der strategische Fokus in der Rolle als Verbundbank im Jahr 2014
lag in der Etablierung eines Eigenkapital- und Risikoverbunds. Die
Gründe dafür sind bekannt: Das sogenannte Basel III-Paket ist in
Kraft getreten und hat eine Reihe von neuen Regelungen für die
gesamte Finanzbranche gebracht. So wurden die qualitativen und
quantitativen Anforderungen an das Eigenkapital sowie die Liquidi-
tätsstandards von Kreditinstituten wesentlich verschärft, um in
Zukunft noch krisenresistenter zu sein und das Finanzsystem zu-
sätzlich zu stärken.
Zur Erfüllung dieser regulatorischen Anforderungen – sowohl in der
Raiffeisen-Bankengruppe als auch in jeder einzelnen Raiffeisenbank
– wurden unter der Bezeichnung „Eigenkapitalverbund“ Anreizme-
chanismen zur gezielten Steuerung und Steigerung der Kernkapi-
talausstattung entwickelt. Neben den Spielregeln zur Kapitalver-
wendung wurden insbesondere Möglichkeiten zur Optimierung des
Eigenmittelbedarfs sowie der Generierung von neuen Eigenmitteln
von der Raiffeisen-Landesbank Steiermark gemeinsam mit den
Raiffeisenbanken erarbeitet. Durch qualitatives Wachstum und
positive Ergebnisbeiträge soll eine nachhaltige Gewinnthesaurie-
rung ermöglicht werden, die die Selbstständigkeit und Unabhän-
gigkeit der RBG Steiermark und ihrer Mitglieder weiterhin absichert
und die Sicherheit jedes einzelnen Kunden zusätzlich verbessert.
Zusammen mit dem sogenannten IPS (Institutional Protection
Scheme), das eine freiwillige, gegenseitige Haftungsgemeinschaft
innerhalb des Raiffeisensektors ist, kommen zum Schutz der Mit-
glieder und somit auch der Kunden durchdachte Frühwarnsysteme
bzw. Mechanismen zum Einsatz. Zusätzlich hat sich die steirische
Raiffeisen-Bankengruppe im Rahmen dieses Haftungsverbunds
neue „Spielregeln“ gegeben. Dadurch kann ein mögliches Risiko
für die RBG Steiermark so früh wie möglich erkannt und so weit wie
möglich minimiert werden.
I.2. Erläuterungen zur Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage
Im Lagebericht wurden das aktuelle Zahlenmaterial und die Vorjah-
reswerte gerundet in Tausend EURO (TEUR) bzw. in Millionen
EURO (Mio. EUR) ausgewiesen. In der Summenbildung sind daher
Rundungsdifferenzen nicht auszuschließen.