Raiffeisen Magazin Graz
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EXPERTEN
TIPP
Die Inflation ist so niedrig wie schon
lange nicht mehr, und auch das
Zinsniveau befindet sich – leider – im
Keller. „Schuld“ daran ist, dass die
Wirtschaft in der EU nicht so richtig
vom Fleck kommen will. Mit ihrer
Niedrigzinspolitik will die Europäische
Zentralbank die Wirtschaft in Europa
ordentlich ankurbeln. Denn wenn Kre-
dite, wie derzeit, billig sind, dann lädt
das die Wirtschaft ein, zu investieren.
Das wiederum kurbelt den Konsum
an. Was Kreditnehmer freut, ärgert
auf der anderen Seite natürlich die
Anleger. Was also tun, um den Wert-
erhalt des Ersparten und die Chan-
ce auf höhere Renditen zu sichern?
Wer die Basisprodukte Sparbuch
und Bausparen bereits nutzt und
Wertschwankungen in Kauf nimmt,
sollte sich näher über Fondssparen
informieren. Je nach Belieben kann
dabei ganz individuell in Anleihen und
Aktien investiert werden, das Fonds-
management übernehmen Profis
nach klaren Regeln. Immer beliebter
dabei werden Nachhaltigkeitsfonds,
die nach strengen ethischen und
ökologischen Kriterien veranlagen.
Generell gilt: Niemals nur auf ein
Pferd setzen. Der umfassenden und
eingehenden Beratung in der Bank
kommt damit besondere Bedeutung
zu. Vereinbaren Sie einen Termin mit
Ihrem persönlichen Betreuer. Er freut
sich auf Sie und hat interessante
Anlagetipps für Sie parat.
Ein TIPP von:
Prok.Thomas Zehetleitner,
Leiter RLB-Bankstellen
Euro und Inflation
Ein Argument, das immer wieder
gegen den Euro geführt wird, ist,
er sei ein „Teuro“. Gefühlt mag das
stimmen, Langzeitbeobachtungen
bestätigen das allerdings nicht.
2002, im Jahr der Euro-Einführung,
lag die Inflationsrate bei 1,84%.
2015 war es gerade einmal 1%. In
den letzten vier Monaten lag die In-
flationsrate überhaupt nur bei 0,6%.
Auch wenn es in den letzten 14
Jahren immer wieder Ausreißer nach
oben gab, so sind die im Vergleich
zu früheren Zeiten geradezu harm-
los. 1974 gab es in Österreich eine
Inflation von 9,66%, 1976 waren es
7,23%, 1984 5,03% und 1992 auch
noch 4,22%. Der Euro hat die Inflati-
on in Europa deutlich gebremst.
Apropos Inflation. „Im Internet gibt
es das Inflationscockpit der Öster-
reichischen Nationalbank (https://
www.oenb.at/docroot/inflationscock-pit/waehrungsrechner.html)“, weiß
Raiffeisen-Landesbank-Generaldi-
rektor Martin Schaller: „Dort kann
man umrechnen, wie stark sich die
Inflation auswirkt. Damit lassen sich
etwa Preise von damals mit heute
vergleichen.“ Ein Beispiel: 1973
kostete ein Frankfurter mit Senf 15
Schilling. Rechnet man die Inflation
seit 1973 dazu, entspräche das
jetzt vier Euro. Tatsächlich kostet ein
Frankfurter aber zwischen 2,50 und
drei Euro. Der Vergleich lässt sich
mit vielen Produkten anstellen. 1980
kostete ein Eskimo-Twinni-Eis fünf
Schilling. Rechnet man die Inflation
von 36 Jahren dazu, kostet es heute
86 Cent. Das ist ziemlich genau der
Preis, der 2016 zu zahlen ist (85
Cent).
Grundlage jeder Inflationsrechnung
ist immer ein fiktiver Warenkorb,
der entspricht dem, was ein durch-
schnittlicher Haushalt so braucht
und verbraucht. Im Warenkorb sind
insgesamt rund 800 Waren, Dienst-
leistungen, Gebühren etc., die in
zwölf Gruppen unterteilt und unter-
schiedlich gewichtet werden. Erst
heuer wurde der Warenkorb wieder
einmal angepasst. Das geschah
zum neunten Mal seit 1945. Der
Grund dafür ist einfach: Im Lauf der
Jahre ändern sich Kaufgewohnhei-
ten, Produkte und Dienstleistungen.
Ein paar Beispiele: Technische
Geräte waren früher extrem teuer
und damit auch selten. So hatte bei-
spielsweise nicht jeder Haushalt ein
Auto, einen Fernseher, eine Wasch-
maschine oder eine Tiefkühltruhe.
Dafür gab es Gemeinschaftswasch-
küchen, Fernsehzimmer und Kühl-
häuser. Heute sind das Produkte,
die in jedem Haushalt vorkommen,
und dazu hat noch jeder Haushalt
mindestens ein Handy.
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„Der Euro hatte positive
Auswirkungen auf die
Inflation und sich allein
dadurch schon bewährt.“
Generaldirektor Martin Schaller
Marketingmitteilung der Raiffeisen-Landesbank Steiermark
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