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Meine Bank
Die Legende vom Teuro
Wenn Ende Oktober die
Spartage in den
Raiffeisenbanken zelebriert
werden, dann steht neben
Sparbuch, Bausparer, Fonds-
sparen etc. etwas im
Mittelpunkt, ohne das es all
das gar nicht gäbe:
unser Geld, der Euro.
Was war das nicht für ein Ereignis,
als am 1. Jänner 2002 der Euro bei
uns eingeführt wurde. Knapp vor
Mitternacht bildeten sich vor Banko-
maten Warteschlangen, denn jeder
wollte das neue Geld in Händen
halten. Kein Wunder: Währungsum-
stellungen sind nicht alltäglich. Die
letzte davor gab es 1945. Damals
wechselte man von Reichsmark auf
Schilling. Mittlerweile sind bald 15
Jahre ins Land gezogen und der
Euro ist Teil des Alltages geworden.
Dennoch ist er nicht unumstritten.
Ein „Teuro“ sei er, von niemand
geliebt, sein Zusammenbruch stehe
unmittelbar bevor, und überhaupt
war der Schilling viel besser.
Die Wirklichkeit sieht anders aus.
Obwohl wir in den vergangenen
Jahren eine ziemliche Eurokrise
hatten, ist unsere Währung dennoch
nicht untergegangen. Im Gegenteil.
Seit September 2015 gewinnt der
Euro gegenüber dem US-Dollar
wieder an Wert. Vor einem Jahr
bekam man für einen Euro 1,08
Dollar, jetzt sind es fast 1,13. Nach
Jahren des Sinkens geht es wieder
leicht bergauf.
Auch das Gerücht, der Euro habe
keine Akzeptanz, stimmt nicht. Bei
der letzten Eurobarometer-Umfrage
(2014) legte die Akzeptanz des
Euro sogar zu. 69% der Österrei-
cher sehen in ihm eine gute Sa-
che. Das waren immerhin um vier
Prozentpunkte mehr als 2013. Vor
zehn Jahren, 2006, waren es 62%.
1995, im Beitrittsjahr Österreichs
zur Europäischen Union, konnten
sich nur 24% eine gemeinsame
europäische Währung vorstellen.
Mit einer Zustimmung von 69% liegt
Österreich übrigens weit über dem
EU-Schnitt von 56%.
Inflation seit 1959
11 %
9 %
6 %
3 %
1 %
1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1