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Raiffeisen Magazin Graz

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internationalen Vergleich sehr

gut. In der Schweiz sind es nur

acht, in Deutschland sieben, in

den Niederlanden rund vier und

in Schweden etwas mehr als drei

Geräte pro 10.000 Einwohner.

Ähnlich ist die Situation in der

Steiermark: Hier stehen ins-

gesamt 928 Bankomaten, und

rund die Hälfte davon betreibt

Raiffeisen. „Wir bieten damit das

weitaus dichteste Netz, das wir

für unsere Kunden aufgebaut

haben“, sagt Vorstandsdirektor

Stelzer. In vielen Orten ist der

Raiffeisen-Bankomat sogar die

einzige Möglichkeit, sich mit Bar-

geld zu versorgen.

Was viele nicht wissen

Nun kommen vor allem die gro-

ßen Banken wie Raiffeisen immer

öfter zum Handkuss. Sie stellen

die meisten Geräte auf, an de-

nen natürlich auch Nichtkunden

kostenlos beheben – zum Bei-

spiel Kunden von ausländischen

Onlinebanken. Zwar verrechnen

sich die Banken untereinander

Gebühren, wenn ihre Kunden an

fremden Bankomaten abheben,

doch diese bewegen sich nur im

Centbereich. Somit bleiben jene

Banken, die für die finanzielle

Grundversorgung sorgen, auf

den hohen Kosten sitzen.

Neupreis 12.000 Euro

Genau darüber wird in der lau-

fenden Diskussion aber kaum

gesprochen. Ein neuer Bankomat

kostet rund 12.000 Euro. Zusätz-

lich fallen pro Jahr zirka 7.500

Euro an Betriebskosten an. Dazu

zählen die sichere Geldbeschaf-

fung, regelmäßige Befüllung, War-

tung, technischen Betriebskosten

im Rechenzentrum, Leitungskos-

ten, Versicherungen etc. „Ein Ban-

komat braucht annähernd 40.000

Behebungen, um kostendeckend

zu sein“, erklärt Rainer Stelzer. Im

österreichischen Durchschnitt gibt

es aber nur 28.000 Behebungen

pro Gerät, demnach sind viele

Bankomaten nicht rentabel.

Gesetzliches Verbot?

Trotzdem sollen Bargeldbehebun-

gen für Raiffeisenkunden an den

vielen eigenen Geräten kostenlos

bleiben. Daran ändert auch die Tat-

sache nichts, dass etwa an italieni-

schen oder deutschen Bankomaten

Gebühren für die Behebung ver-

rechnet werden. „Die Versorgung

mit Bargeld ist wichtig“, bekräftigt

Stelzer und fügt hinzu: „Es ist nicht

einzusehen, warum Raiffeisenkun-

den durch ihre Kontogebühren die

Gratis-Behebungen etwa von Kun-

den einer Onlinebank quasi mitfi-

nanzieren sollen.“ Ein gesetzliches

Verbot von Bankomatgebühren, wie

es von politischer Seite geäußert

wurde, klingt auf den ersten Blick

zwar reizvoll, ist aber in Wahrheit

kontraproduktiv. Es würde eben

jene Banken, die für die flächende-

ckende Struktur sorgen, „bestra-

fen“, und eine Ausdünnung des

Netzes wäre zu befürchten.

Wie die Debatte genau enden wird,

ist offen. Fest steht: Raiffeisenkun-

den können beruhigt sein, denn mit

ihren Bankomatkarten haben sie

auch in Zukunft gute Karten.

n

„Kostenlose

Bankomatbehebungen an

unseren Geräten sind ein Teil

unseres Services für

Raiffeisenkunden.“

VDir. Rainer Stelzer

Bankomat – die Fakten

• 928 Bankomaten gibt es in

der Steiermark.

• Jeder zweite steirische Ban-

komat wird von Raiffeisen

bereitgestellt.

• Alle zwei Sekunden behebt

ein Steirer an einem Raiffei-

sen-Bankomat.

• Rund 40.000 Behebungen

pro Bankomat und Jahr sind

notwendig, damit dieser kos-

tendeckend ist.

© Raiffeisen