Geschäftsbericht 2018

032 RAIFFEISEN-LANDESBANK STEIERMARK 2018 Die Europäische Zentralbank reduzierte schrittweise ihr Anleihe- ankaufprogramm und stellte es mit Jahresende ein. Der Leitzinssatz blieb wie erwartet unverändert. Die Europäische Zentralbank hat angekündigt, diesen noch bis mindestens Sommer 2019 so beizu- behalten. Das britische Wirtschaftswachstum konnte sich nach einem schlechten ersten Quartal etwas erholen, blieb aber mit 0,6 % im dritten Quartal auf einem niedrigen Niveau. Für 2018 liegt das Wachstum auf rund 1,3 %. Nicht nur der private Konsum, sondern auch die Investitionen entwickelten sich aufgrund der BREXIT- bedingten Unsicherheit sehr verhalten. Die Arbeitslosenrate war mit 4 % im November weiterhin niedrig. Die Inflationsrate verringerte sich zwar seit Anfang des Jahres, blieb aber dauernd über 2 %. In den EU-Mitgliedsstaaten Zentral-, Ost- und Südeuropas hat sich die Abschwächung der Vorlauf- und Vertrauensindikatoren nicht in den Wachstumszahlen niedergeschlagen. Das durchschnittliche Wachstum in der Region blieb robust und lag in den ersten beiden Quartalen bei 1 %. Beeindruckend ist weiterhin die äußerst niedrige Arbeitslosenquote in der Region, die im September mit 4,1 % deutlich unterhalb des Euroraumdurchschnitts von 8 % lag. Aktien- und Rentenmärkte Nach einem positiven Start in das Jahr drehte die Stimmung auf den Aktienmärkten. Grund dafür waren zunehmende Inflationser- wartungen in den USA und aufkommende politische Risiken. Die Rückgänge von bis zu 10 % konnten im Laufe des ersten Halb- jahres jedoch zum Teil wieder aufgeholt werden. Gegen Ende des ersten Halbjahres setzte dann eine Abwärtsbewegung ein. Der Handelskonflikt, aber auch die neue italienische Regierung, die sich zunächst Euro-kritisch präsentierte und für eine expansive Fiskalpo- litik einstand, drückten auf die Stimmung. Insgesamt litt der DAX mit -18,3 % am meisten. Aber auch der EURO STOXX 50 (–14,3 %) und die asiatischen Indizes Hong Kong-Hang Seng (–13,6 %) und Nikkei 225 (–12,1 %) schlossen das Jahr deutlich negativ ab. Die amerikanischen Märkte konnten zwar Anfang Oktober noch ein neues Hoch erreichen, korrigierten danach aber umso stärker. Auf Jahressicht entwickelten sie sich jedoch vergleichsweise gut (Dow Jones –5,6 %, S&P –6,2 %). Am Anleihenmarkt kletterten die Renditen von zehnjährigen deut- schen Bundesanleihen zu Jahresbeginn vergleichsweise rasch von 0,43 % auf das Jahreshoch bei knapp 0,77 %. Danach setzte ein Abwärtstrend ein, sodass die Renditen zu Jahresende bei 0,24 % zu liegen kamen. Bei den Renditen der zehnjährigen US-Treasurys hielt die Aufwärtsdynamik bis Anfang November an, diese korrigierten in den letzten beiden Monaten des Jahres aber wieder auf unter 2,7 %. Währungen und Rohstoffe Während der US-Dollar schwach in das Jahr startete, konnte er ab April deutlich zulegen. Im Vergleich zu den führenden Währungen erhöhte sich der Wert des US-Dollars seit dem Tief im Februar um ca. 8,6 %. Im Gegenzug verlor der Euro seit Jahresbeginn gegen- über dem US-Dollar 4,5 % und gegenüber dem japanischen Yen 7 %. Mit einem Anstieg von knapp 30 % setzte der Ölpreis den positiven Trend der vergangenen Jahre bis Anfang Oktober fort und erreichte mit über 86 USD pro Barrel das Jahreshoch. Rückläufige Konjunk- turerwartungen ließen den Preis in den letzten drei Monaten schließ- lich auf unter 54 USD pro Barrel fallen. Der Goldpreis entwickelte sich bis Mitte August mit –9,3 % schwächer, erholte sich im vierten Quartal aber wieder und beendete das Jahr mit –1,6 % recht stabil. Österreich Die österreichische Wirtschaft befindet sich in einer späten Phase der Hochkonjunktur. Dank starker Inlandsnachfrage und der guten Exportentwicklung wird das Wirtschaftswachstum für 2018 bei 2,7 % liegen. Der kräftig wachsende private Konsum stützte sich dabei insbesondere auf höhere Lohnabschlüsse und die dynami- sche Beschäftigungsentwicklung. So ging die Arbeitslosenquote weiter zurück und lag im November laut Eurostat-Definition bei 4,7 %. Die Exportentwicklung profitierte 2018 besonders vom Han- del mit den EU-Mitgliedsstaaten Zentral-, Ost- und Südeuropas. Das Wachstum in diesem Jahr wurde aber auch von der dynami- schen Investitionsentwicklung getragen. Die Inflation ist 2018 auf- grund höherer Rohstoffpreise leicht gestiegen und lag im Novem- ber bei 2,3 %. Laut OeNB haben die österreichischen Banken weiterhin von der günstigen Konjunktur profitiert. Im ersten Halbjahr steigerte sich das konsolidierte Periodenergebnis gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 7 % auf 3,6 Mrd. EUR. Das Kreditwachstum gewann weiter an Dynamik. Darüber hinaus attestiert die OeNB den österreichischen Banken eine Verbesserung ihrer Kreditqualität. Die Wirtschaft entwickelte sich auch im Bundesland Steiermark sehr erfreulich. So ging die Quote der gemeldeten Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer im Jahresschnitt um 10,9 % zurück (Quelle: AMS). Erwähnenswert ist auch die Forschungs- und Entwicklungs- quote von 5,16 %. Damit ist die Steiermark nicht nur österreichweit Spitzenreiter, sondern auch europaweit. Das positive Umfeld beflü- gelte die Firmengründungen. Insgesamt waren es 4.274 neue Fir- men, das ist ein Plus von 3,1 % zum Jahr 2017 (Quelle: Wirt- schaftskammer Steiermark). RLB Steiermark Das dynamische konjunkturelle Umfeld war für die RLB Steiermark ein guter Nährboden für nachhaltiges Wachstum. Dennoch bleibt der Ertrags- und Kostendruck hoch. Die Gründe liegen einerseits margenbedingt im Kreditgeschäft – aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsniveaus bei gleichzeitig hohem Wettbewerb –, anderer- seits in regulatorischen Herausforderungen. Auch das veränderte Kundenverhalten und neue Mitbewerber – verstärkt durch die Digi- talisierung – sowie der Zuzug der Menschen in Ballungszentren

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