Geschäftsbericht 2018

033 RAIFFEISEN-LANDESBANK STEIERMARK 2018 GESCHÄFTSBERICHT 2018 stellen Herausforderungen dar, auf die durch neue Strategien und Konzepte reagiert werden muss. Die RLB Steiermark agiert in diesem herausfordernden Umfeld umfassend. Sie hat in den strategischen Leitsätzen die Fokussie- rung auf die Geschäftsfelder Firmenkunden, Privatkunden, Raiffei- senverbund, Treasury sowie ausgewählte Beteiligungen festgelegt. „Gesundes Wachstum“ steht im Zentrum der Kundenbetreuung, die einen nachhaltigen geschäftlichen Erfolg sichert. Die RLB Steiermark erbringt als Zentralinstitut ihre Leistungen im Sinne des BWG, doch auch weit über die gesetzlich geregelten Bereiche hinaus. Diese umfassen u. a. Rechenzentrumsleistungen über eine eigene Tochtergesellschaft, die Abwicklung des Zah- lungsverkehrs, die Produktentwicklung, Service in den Bereichen Bausparen, Versicherung und Wertpapiere sowie die betriebswirt- schaftliche Unterstützung und Beratung. Der strategische Fokus in der Rolle als Verbundbank lag im Jahr 2018 in der Unterstützung für die Planung, Steuerung und Kontrolle der Messgrößen Kapital, Risiko, Liquidität, Kosten und Ertrag. Die Stärkung der Ertragskraft im Kundengeschäft wurde durch eine Steigerung der Rentabilität im Kerngeschäft, die Hebung nicht ausreichend genutzter Ertragspotenziale, Ertrags- und Aufwands- optimierungen sowie die höhere Qualität der Aktiva angestoßen. Gemeinsam mit den eigenständigen Raiffeisenbanken wurden Effizienzpotenziale durch Optimierung der Struktur und Angebote in den Bankstellen sowie durch bankübergreifende Kooperationen analysiert. Marktseitig konnte die Raiffeisen-Bankengruppe – das sind die steirischen Raiffeisenbanken und die RLB Steiermark zu- sammen – die hohen Kundenanteile halten. Sie betreut rund 749.000 Privatkunden- und 68.000 Firmenkundenbeziehungen und ist somit führend im Bundesland. 2018 konnten rund 20.600 Privat- kunden und 2.250 neue Firmenkunden gewonnen werden. Auf dieser Grundlage wurden neue Konzepte und Produkte einge- setzt, die auch aus dem bundesweiten Programm „Digitale Regio- nalbank“ stammen. Die RLB Steiermark trägt in der Konzeption sowie Umsetzung im Bundesland Steiermark wesentlich bei. Kon- krete Maßnahmen waren die Weiterentwicklung des neuen Internet- banking-Systems „Mein ELBA“ sowie die Vorbereitung der neuen „Mein ELBA-App“. Diese beiden Systeme bilden wesentliche Vo- raussetzungen zur Erfüllung der durch die Payment Service Directi- ve (PSD) II vorgegebenen Standards. Weitere Lösungen wie der online abschließbare „Sofort Kredit“ (Konsumkredit bis zu maximal 3.000 EUR), der „Online Kredit“ (Konsumkredit bis zu maximal 30.000 EUR), Online Sparen, Online Leasing sowie technisch und optisch komplett neu konzipierte Websites waren wichtige Schritte in Richtung Omnikanalbank. Die Bankstelle behält dabei ihre Be- deutung und wurde durch ein neues Beratungs-Werkzeug SMART Beratung aufgewertet. Weitere Investitionen in die Bankstellen- Infrastruktur erfolgten etwa durch 100 sogenannte „Cash-Recycler“, die neben Bargeldauszahlungen auch -Einzahlungen ermöglichen. Sehr positiv entwickelte sich die sehr bedeutsame Beteiligung an unserem Zentralinstitut, der Raiffeisen Bank International AG (RBI), welche ihr Konzernergebnis gegenüber dem Vorjahr abermals steigern konnte. Für das Geschäftsjahr 2018 weist die RBI ein Kon- zernergebnis (nach Steuern und Fremdanteilen) in Höhe von 1.270 Mio. EUR (Vorjahr. 1.116 Mio. EUR) aus. Dementsprechend wird gemäß Gewinnverteilungsvorschlag für das Geschäftsjahr 2018 voraussichtlich eine Dividende in Höhe von 0,93 EUR je Aktie bzw. ein Gesamtbetrag von maximal 306 Mio. EUR an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Zu einer wichtigen Weichenstellung im Hinblick auf die zukünftigen Anteilsverhältnisse an der Landes-Hypothekenbank Steiermark Aktiengesellschaft ist es im ersten Halbjahr 2018 gekommen. In der am 7. Juni 2018 stattgefundenen Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung wurde beschlossen, dass das Land Steiermark vorbehaltlich der Erfüllung der im Vertrag festgehaltenen aufschie- benden Bedingungen seine restlichen Anteile an der Landes- Hypothekenbank Steiermark Aktiengesellschaft (25 % + 2 Aktien) an die Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG verkauft und diese die Anteile vom Land Steiermark erwirbt. Die Genehmigung des Ver- kaufs der Anteile durch den Steiermärkischen Landtag erfolgte in der Sitzung am 3. Juli 2018. Die Bundeswettbewerbsbehörde hat mit Schreiben vom 14. August 2018 mitgeteilt, dass weder die Bundeswettbewerbsbehörde noch der Bundeskartellanwalt einen Antrag auf Prüfung des Zusammenschlusses gestellt haben und das Durchführungsverbot (§ 17 Abs. 1 KartG) mit diesem Tag somit weggefallen ist. Der tatsächliche Verkauf/Erwerb stand mit Jahresende 2018 noch unter der aufschiebenden Bedingung der rechtskräftigen Entschei- dung der Europäischen Kommission, wonach der Verkauf keinen Anlass für die Einleitung eines Beihilfenprüfverfahrens gibt bzw. keine Beihilfe gemäß Artikel 107 ff AEUV darstellt. Im Jänner 2019 hat die EU-Kommission bekanntgegeben, dass keine Bedenken bezüglich einer staatlichen Beihilfe vorliegen und der Verkauf/Erwerb zu marktüblichen Konditionen erfolgte. Das Closing erfolgte im ersten Quartal 2019. Die RLB Steiermark hat bereits 1998 einen 49-Prozent-Anteil erwor- ben, 2002 wurde dieser auf 75 Prozent minus zwei Aktien ausgewei- tet. Durch die Übernahme der restlichen rund 25 Prozent ist die RLB Steiermark künftig zu 100 Prozent Eigentümerin der Landes- Hypothekenbank Steiermark AG. Durch die vereinfachte Eigentü- merstruktur werden Vorteile in Bereichen wie der Liquiditäts- und Kapitalgestaltung sowie bei weiteren Investitionen – etwa in die Digitalisierung – erwartet.

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