Geschäftsbericht 2018

031 RAIFFEISEN-LANDESBANK STEIERMARK 2018 GESCHÄFTSBERICHT 2018 I.1. Wirtschaftliches Umfeld und Geschäftsverlauf Weltwirtschaft Geopolitische Risiken prägten das Jahr 2018. BREXIT, Handelskon- flikt und der Rückgang im Welthandel führten zu erhöhter Unsicher- heit. Nach einer Phase des weltweit synchronen Wirtschaftswachs- tums zeigte sich die Konjunktur, insbesondere innerhalb der Ent- wicklungsländer, aber auch in den USA und Europa zunehmend divergent. Das globale Wachstum für 2018 liegt bei ca. 3,7 % (In- ternationaler Währungsfonds, Europäische Kommission). Dabei treffen Handelsbeschränkungen, ein starker US-Dollar und steigen- de Zinsen die Entwicklungsländer in unterschiedlicher Intensität. In den Industrieländern dürfte der Konjunkturzyklus zunehmend sei- nen Höhepunkt erreicht haben. Die USA können weiterhin ein robustes Wirtschaftswachstum vor- weisen. Als Treiber präsentierten sich, gestützt durch den Fiskalim- puls, insbesondere der starke private Konsum und die hohen Inves- titionen. Für 2018 wird ein Wachstum von 2,9 % erwartet. Der Ar- beitsmarkt entwickelt sich weiter positiv. Trotz der niedrigen Arbeits- losenrate von kürzlich 3,9 %, die einer Vollbeschäftigung gleich- kommt, blieben die Lohnzuwächse verhalten. Die Kerninflationsrate, also die um Energie und Nahrungsmittel bereinigte Inflation, hat das Ziel der US-Notenbank von 2 % erstmals seit 2012 überschritten und lag zuletzt bei 2,2 %. Auf dieser soliden Basis setzte die US- Notenbank unter ihrem neuen Präsidenten Jerome Powell die Nor- malisierung ihrer Politik weiter fort und erhöhte 2018 die Zinsen insgesamt viermal. Chinas Wirtschaftswachstum verlor im Laufe des Jahres an Fahrt und erreichte gemäß Schätzungen 2018 nur 6,6 % (6,9 % im Vorjahr), wobei der private Konsum im Gegensatz zu Exporten und Investitionen an Bedeutung gewinnt. Die Eskalation des Handels- konflikts mit den USA zeigte in diesem Jahr noch relativ wenig Auswirkung auf das Wachstum. Für die kommenden Jahre wird jedoch mit einem bremsenden Effekt gerechnet. Geld- und fiskalpo- litische Maßnahmen sollen die Wirtschaft unterstützen. Das japanische Wirtschaftswachstum präsentierte sich in den ers- ten drei Quartalen volatil. Das Wachstum von 1,7 % in 2017 redu- zierte sich auf rund 1,1 % in 2018. Die Arbeitslosenrate blieb mit 2,5 % (Stand November 2018) äußerst niedrig. Die Lohnentwick- lung konnte davon aber nicht profitieren. Mitte des Jahres kommu- nizierte die Bank of Japan, dass sie die Zinssätze für einen längeren Zeitraum auf dem derzeitigen niedrigen Niveau halten will. Europa Nach fünf Jahren anhaltenden Wachstums und einem starken Vorjahr schwächt sich die Dynamik der Wirtschaftsentwicklung in der EU etwas ab. Der außergewöhnliche Impuls aus der Erholung der Weltwirtschaft und des Welthandels, den die europäische Wirt- schaft im vergangenen Jahr erlebt hatte, ließ bereits spürbar nach. So konnte die gute Entwicklung des vorjährigen Nettoexports nicht mehr erreicht werden. Für 2018 erwartet die Europäische Kommis- sion ein Wachstum in der Eurozone von 2,1 %. Die jüngere Prog- nose des Internationalen Währungsfonds geht hingegen von 1,8 % aus. Überraschenderweise lieferte Deutschland im dritten Quartal ein negatives Wachstum von –0,2 % gegenüber dem Vorquartal. Der Arbeitsmarkt im Euroraum verbesserte sich kontinuierlich weiter. Die Arbeitslosenrate betrug im November 7,9 %. Die Inflationsrate erreichte dank steigender Energiepreise im Oktober zwar 2,2 %, sank aber im Dezember wieder auf 1,6 %. Die Kerninflation blieb allerdings stabil bei ca. 1 %. Der positive Trend in der Kreditver- gabe im Euroraum hielt weiter an. I.BERICHT ÜBER DEN GESCHÄFTSVERLAUF UND DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE

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