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RAIFFEISEN-VERBUND

BEWÄHRTES AGIL

WEITERENTWICKELN

Die immensen Fortschritte durch die Digitalisierung, das daraus

folgende veränderte Kundenverhalten, neue gesetzliche Rahmen-

bedingungen und ein zunehmend dynamischer Markt fordern von

allen Unternehmen tiefgreifende strategische Antworten. Raiffeisen

hat 2016 das sektorweite Programm „Digitale Regionalbank“ ge-

startet, das die RLB Steiermark maßgeblich mitgestaltet. Ziel ist, die

in den Jahren davor bereits aufgebaute Marktführung im digitalen

Bereich durch neue Services abzusichern und auszubauen. Aktuell

nutzten 2017 bereits 275.000 steirische Raiffeisenkunden „ELBA-in-

ternet“ als ihr Online-Banking. Im selben Jahr erfolgte mit dem

Einsatz von „Mein ELBA“ der Aufbruch in eine neue Generation:

Individuell gestaltbare Startseiten, Online-Terminvereinbarung und

Überweisungen, die innerhalb von 10 Sekunden beim Empfänger

ankommen, machen Mein ELBA zum neuen Standard. Der Rollout

an alle Kunden erfolgte plangemäß und problemfrei – ein Beleg für

die Stabilität der Systeme. 2017 wurden zudem weitere digitale Lö-

sungen vorbereitet, die online abschließbare Produkte oder vollkom-

men modernisierte Software für Kundenberatungen anbieten. Zum

Einsatz kommen dabei agile Entwicklungsmethoden, die in kürzeren

Intervallen Innovationen marktreif machen und Kundenfeedbacks

permanent einbinden.

Neben sicheren und komfortablen digitalen Lösungen für die

täglichen Geldgeschäfte wünschen sich Bankkunden bei komple-

xeren Vorhaben höchstpersönliche und professionelle Beratung.

2017 wurde die „Vertriebsstrategie 2020“ für die Raiffeisen-Ban-

kengruppe Steiermark ausgerollt, die diese Erwartungen in den

Mittelpunkt stellt. Nach erfolgter Abstimmung in den Sektorgremien

gewährleisten sogenannte Zukunfts-Workshops die flächendecken-

de Umsetzung in den Raiffeisenbanken. Aufgrund der umgehend

gestarteten Umsetzung profitieren Raiffeisenkunden bereits von den

Effekten professioneller und gesamtbedarfsorientierter Beratung.

Die landesweiten Werbemaßnahmen, Unterstützung im Kampag-

nenmanagement sowie zentrale Vertriebsunterstützung durch die

Raiffeisen-Landesbank Steiermark erhöhen die Schlagkraft in der

Marktbearbeitung.

Optimale Betriebsgrößen sind ein wesentlicher Faktor für eine

effiziente Bewältigung der enorm gestiegenen regulatorischen An-

forderungen und auch die Basis für eine qualitative und erfolgreiche

Marktbearbeitung. Ein Weg dazu ist unter anderem die Verschmel-

zung mit anderen Raiffeisenbanken in der Region. Die Entwicklung

in der Steiermark zeigt eine Konzentration von 88 Raiffeisenbanken

in 2010 auf aktuell 60. Die RLB Steiermark begleitet diesen Prozess

sowohl in der Entscheidungsfindung als auch in der operativen Vor-

bereitung der Fusion. Andere Entwicklungen – etwa die gestiegene

Mobilität der Kunden und vermehrte Nutzung von digitalen Kanälen

– erfordern auch eine laufende Optimierung des Bankstellennetzes.

Dem internationalen Trend folgend, hat sich die durchschnittliche

Kundenanzahl pro Bankstelle in den letzten Jahren permanent

erhöht, was sich auch in den nächsten Jahren weiter fortsetzen

dürfte. Die Anzahl an Bankstellen ist in der Steiermark seit 2010 von

337 auf 257 zurückgegangen. Größere Bankstellen ermöglichen

mehr Zeit und Qualität in der Kundenbetreuung. Die RLB Steiermark

begleitet auch in diesem Prozess die Raiffeisenbanken. Gleichzeitig

wird in die technische Infrastruktur in den Bankstellen investiert,

indem bis Ende 2018 sämtliche BankAutomaten, Geldeinzahlungs-

automaten etc. modernisiert werden.

In Zeiten sich rasch verändernder Rahmenbedingungen sind

tagaktuelle Steuerungsinformationen sowohl im Kunden- als auch

im Eigengeschäft von großer Bedeutung. Zur Unterstützung der

Raiffeisenbanken in den wesentlichen Bereichen der Gesamtbank-

steuerung ist das Software-Tool R-Control im Einsatz. Im Zuge der

Weiterentwicklung konnte dieses wichtige Steuerungsinstrument

weiter auf die neuen Anforderungen der Raiffeisenbanken optimiert

werden. Ebenso hat die Raiffeisen-Landesbank Steiermark in ihrer

Funktion als Zentralinstitut die Liquiditätssteuerung auf Verbund­

ebene auf neue Beine gestellt. Die Finanzmarktaufsicht hat den soge­

nannten Liquiditäts-Waiver – eine Sonderregelung zur Steuerung der

Liquiditätsrisiken für die RBG Steiermark – genehmigt. Somit werden

sämtliche zentralen Aufgaben im Zuge der LCR-Steuerung für die

steirischen Raiffeisenbanken von der Raiffeisen-Landesbank erfüllt.

Wir sind überzeugt, dass wir mit vielen einzelnen Maßnahmen

wiederum wichtige Weichen für die erfolgreiche Bewältigung der

zukünftigen Herausforderungen gestellt haben. Die zeitgerecht

gesetzten Schritte in Hinblick auf neue Rahmenbedingungen

sind maßgeblich zur Stärkung der führenden Marktposition in der

Steiermark.

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RAIFFEISEN-LANDESBANK

STEIERMARK 2017

GESCHÄFTSBERICHT 2017