Geschäftsbericht 2018

051 RAIFFEISEN-LANDESBANK STEIERMARK 2018 GESCHÄFTSBERICHT 2018 Als Non-Performing Loans werden alle Forderungen mit einer Boni- tätseinstufung von 5,0 bis 5,2 definiert. Sobald ein Kunde mit mehr als 90 Tagen in Verzug ist oder ein kundenbezogenes Ausfallskrite- rium zutrifft, wird der Kunde als ausgefallen gewertet und den Aus- fallsklassen 5,0 bis 5,2 zugeordnet. Zum 31.12.2018 betrug die NPL-Quote in der RLB Steiermark 2,0 % (Vorjahr: 2,2 %). Wie be- reits in Kapitel I.4 Finanzielle Leistungsindikatoren dargestellt, wur- de die Berechnung der NPL-Quote angepasst und erstmalig gemäß der aufsichtsrechtlichen Definition (gem. EBA Risk Dashboard) ermittelt. Der veröffentlichte Vorjahreswert hat 3,4 % betragen. Unter Berücksichtigung der außerbilanziellen Geschäfte (Gesamt- obligo) ergibt sich in der RLB Steiermark zum 31.12.2018 eine Non- Performing Exposure-Quote (NPE-Ratio) von 1,2 % (Vorjahr: 1,2 %). Das Länderrisiko umfasst das Transferrisiko sowie das politische Risiko aus Cross-Border-Geschäften. Die aktive Länderrisikosteue- rung der RLB Steiermark erfolgt auf Basis der im Konzern festgeleg- ten Länderlimite, welche jährlich neu festgelegt werden. Bei einer negativen Veränderung der Ratings der einzelnen Länder bzw. bei Erkennen von negativen wirtschaftlichen Entwicklungen werden auch unterjährig Limitreduktionen vorgenommen. Das auf ausländi- schen Märkten aushaftende EAD-Exposure (EAD: Saldo + 50 % der nicht ausgenutzten Rahmen) beträgt 13,2 % per 31.12.2018 (Vorjahr: 12,5 %). Das Reporting über Fremdwährungskredite und endfällige Kredite mit Tilgungsträgern ist im laufenden Berichtswesen integriert. Die Kundenberatung ist bei diesen Produkten auf Risikoreduktion und vermögensichernde Maßnahmen ausgerichtet. Das Volumen dieser Portfolios wird laufend aktiv reduziert. Der Anteil des Fremdwäh- rungsvolumens am Gesamtexposure liegt mit Jahresende bei 1,6 % (Vorjahr: 2,1 %). Bezogen auf die bilanziellen Forderungen beträgt der Anteil der Fremdwährungskredite 2,2 % (Vorjahr: 2,8 %). Für Branchen-, Projektfinanzierungen und Finanzierungen im Devi- senausland ist ein Limitsystem im Einsatz. Credit Value Adjustment-Risiko (CVA) Das CVA-Risiko bezeichnet das Risiko einer Anpassung der Kredit- bewertung. Die Ermittlung erfolgt in Anlehnung an die aufsichts- rechtlichen Eigenmittelerfordernisse. Beteiligungsrisiko Das Beteiligungsrisiko umfasst das Risiko potenzieller Verluste aus Beteiligungsverhältnissen, die im Rahmen von Veräußerungen, durch Dividendenausfälle sowie bei Wertminderungen aufgrund sich verschlechternder Bonität entstehen können. Die Identifizierung möglicher Risiken in Bezug auf Beteiligungen erfolgt im Beteili- gungsmanagement und im Bereich Risikocontrolling. Der überwie- gende Teil des Beteiligungsrisikos resultiert aus Sektorbeteiligungen. Marktrisiko Unter Marktrisiko versteht man den potenziell möglichen Verlust durch schwankende bzw. sich ändernde Zinssätze, Devisen- oder Aktienkurse. In der RLB Steiermark werden Marktpreisrisiken im Bank- und im Handelsbuch eingegangen, wobei das Handelsbuch einer zusätzlichen Limitierung mit täglicher Berichtsfrequenz unter- liegt. Die Risikopositionen ergeben sich aus dem Kundengeschäft und dem Eigengeschäft der Bank. Marktrisiken werden auf Basis von standardisierten und konzern- einheitlichen Prozessen gemessen und überwacht. Die operative Steuerung erfolgt durch das Konzerntreasury. Die Limitierung erfolgt über die Risikotragfähigkeitsrechnung. Die Risiken werden mit Value-at-Risk-Ansätzen sowie ergänzenden statistischen Verfahren ermittelt. Die Value-at-Risk-Werte werden mittels historischer Simulation errechnet. Das Zinsänderungsrisiko wird hinsichtlich aufsichtsrechtlicher Er- fordernisse über die Zinsrisikostatistik ermittelt. Dabei wird die barwertige Veränderung des Zinsbuchs bei einer Parallelverschie- bung der Zinskurve um 200 Basispunkte gerechnet. Ergänzend dazu dienen weitere Modelle einer umfassenden Zinsrisikosteue- rung auf Gesamtbankebene. Im Rahmen der Marktpreisrisikoermittlung werden auch das Veran- lagungs-, das Options-, Aktien- und das Währungs-Risiko ermittelt und im Rahmen der Limitarchitektur berücksichtigt. Das Veranlagungsrisiko (Credit-Spread-Risiko) beschreibt das Verlustrisiko aufgrund sich ändernder Marktpreise, welches durch Änderungen von Creditspreads bzw. der Spreadkurve hervorgeru- fen wird. Das Aktienrisiko steht für das Verlustrisiko durch Veränderungen von Aktienkursen. Währungsrisiken stehen für die Verringerung des Bankergebnisses durch eine Veränderung von Wechselkursen bei offenen Devisen- positionen in der Bilanz. Das Währungsrisiko wird auf Tagesbasis vom Konzern-Treasury ausgesteuert. Sowohl für das Zinsänderungs- als auch für das Credit-Spread-, das Options- und das Währungsrisiko sind spezielle Stresstests implementiert. Zur Absicherung von Zinsänderungs- und Wechselkursrisiken wer- den marktübliche Finanzinstrumente eingesetzt. Zu den Details dieser Derivatgeschäfte sowie zur Darstellung der Bewertungsme- thoden wird auf den Anhang verwiesen.

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