Nachhaltigkeitsbericht 2021

IV.1. Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen betreffen sowohl unser bestehendes Kerngeschäft sind aber auch wesentlicher Innovations­ treiber für das Thema „beyond banking“. Das Ziel für die RLB Steiermark ist es, maßgeschneiderte Lösungen für unseren Kund:innen in Form von Produkten und Dienstleistungen anzubieten und damit die nachhaltige Transformation zu fördern und voranzutreiben. Dies wird einerseits durch die definierten Rollen unterstützt und ander- seits durch klare Zielvorgaben und Initiativen zur Umsetzung aus der Nachhaltigkeitsstrategie zukünftig bestärkt. Damit reagieren wir auf die verstärkte Nachfrage von Kunden zum Thema Nachhaltig- keit sowohl auf Produkt- wie auch auf Dienstleistungsseite. Durch die gezielte Entwicklung von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen kann die RLB Steiermark Projekte mit einem positiven Einfluss auf Wirtschaft, Umwelt und Menschen (ESG) fördern. Unser Produkteinführungsprozess (PEP) ermöglicht eine transparente und zielgerichtete Einführung von Produkten und eine Berücksichtigung von allen relevanten Organisationseinheiten. Ein Auszug der aktuellen Aktivitäten zu diesem wesentlichen Thema wird in den folgenden Kapiteln Finanzierung, Innovation und Digita- lisierung, Veranlagung, Regionale Wertschöpfung und (langfristige) Kundenbeziehungen erläutert, welche ebenfalls den aktuellen Kern dieses Themas darstellen. Diese Kapitel repräsentieren das für die RLB Steiermark wesentliche Thema „Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen“. IV.2. Finanzierungen Für die RLB Steiermark nimmt Nachhaltigkeit im Finanzierungsbe- reich seit jeher einen hohen Stellenwert ein. Als nachhaltig klassi- fizieren wir Finanzierungen, wenn durch die finanzierten Projekte langfristig positive Auswirkungen auf die Umwelt bzw. das Klima entstehen und/oder gesellschaftliche bzw. soziale Aspekte dadurch gefördert werden. In Bezug auf unser Kerngeschäft sehen wir hier insbesondere im Bereich erneuerbarer Energien bzw. energieeffizi- enter Gebäude eine große Chance, einen wesentlichen Beitrag für den Klima- und Umweltschutz zu generieren. Da ein großer Teil des weltweiten CO-Ausstoßes auf den Gebäude- bzw. Bausektor zurückzuführen ist, sehen wir besonders bei energieeffizienten Gebäude- bzw. Wohnbaufinanzierungen und dabei insbesondere bei geförderten Wohnbaufinanzierungen einen wesentlichen Hebel zur nachhaltigen und ressourcenschonenden Regionalentwicklung. Aufgrund des ambitionierten net zero Transformationspfads der Europäischen Kommission im Rahmen des EU Green Deals sowie des „Fit-for-55“-Pakets und dem damit verbundenen Ziel der Klimaneutralität Europas bis 2050 hielten ESG-Kriterien 2021 rasch Einzug in die Immobilienbranche. Die Klimaneutralität der Euro- päischen Union soll durch eine Vielzahl von Maßnahmen, welche auf die Wirtschaftstätigkeiten der EU-Mitglieder ausgerichtet sind, erreicht werden. Es werden umfassende Strategien bzw. Maßnah- men für den notwendigen Dekarbonisierungspfad bei Immobilien­ eigentümer:innen, -betreiber:innen und –nutzer:innen in den Fokus rücken. Es ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach nachhaltigen Gebäuden diesem Trend folgen wird. Hierbei wird der Schwerpunkt zunehmend auf der Schaffung einer gemeinsamen Basis mit Inves- tor:innen und Entwickler:innen liegen, um nachhaltige Gebäude zu erwerben, zu entwickeln und zu betreiben bzw. zu nutzen. Die EU-Taxonomie ist eine dieser Maßnahmen mit der damit verbun- denen Offenlegungsverpflichtung für Finanzinstitute und institutio- nelle Anleger sowie konkreten Vorgaben sowie Bewertungskriterien für die Immobilienbranche. Ziel ist ein EU-weiter, einheitlicher Standard für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten, der u.a. auch den Neubau von Immobilien, Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen und Immobilienkäufe umfasst. Um dem Standard zu entsprechen, sind Anforderungen an Neubauten genauso relevant wie jene an die Sanierung des Gebäudebestands. Ab 2022 wird das Thema ESG bei Immobilieneigentümer:innen, -betreiber:innen und –nutzer:innen somit verstärkt in den Fokus rücken und bei Investitionen eine immer größere Rolle spielen. Die RLB Steiermark ortet auch beeinflussende Faktoren auf Wirtschaft bzw. die Immobilienbranche. Mit zunehmender Etablierung von ESG-Standards werden Klimaschutzmaßnahmen in der Immobi- lienbranche transparenter und umfassender möglich werden und bieten verschiedenen Stakeholdern, wie auch Investoren die Gele- genheit, ihre Investitionen nachhaltig auszurichten. Eine nicht ESG-konforme Ausrichtung im Immobilienbereich bzw. von Unternehmen generell könnte künftig auch mit negativen Aus- wirkungen einhergehen: › Zugang zu Kapital könnte erschwert werden. › Steigender administrativer Aufwand bei Überprüfung von ESG-Faktoren beim Ankauf von Immobilien (Due Diligence). Bei steigender Nachfrage von Mieter:innen und Nutzer:innen nach Immobilien mit besserer Klima- und Umweltverträglichkeit sind Auswirkungen auf Kauf- und Mietpreise zu erwarten. Die Nichteinhaltung von Energieeffizienzstandards kann zu Miet­ einbußen und geringeren Verkehrswerten führen. Das erklärte Ziel der RLB Steiermark im Finanzierungsbereich ist die kontinuierliche Steigerung des Anteils nachhaltiger Finanzie- rungen am Neugeschäftsvolumen. Vor diesem Hintergrund werden Nachhaltigkeitskriterien für die RLB Steiermark künftig eine noch bedeutendere Rolle in der Finanzierungsentscheidung einnehmen, worauf die RLB Steiermark zunehmend ihren Fokus legen wird. 034 RAIFFEISEN-LANDESBANK STEIERMARK 2021

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