Nachhaltigkeitsbericht 2019

VIII.1. Regionale Entwicklung Mit der Gründung des ISK Süd in Graz-Raaba bündeln der steiri- sche Raiffeisenverband, die Raiffeisen-Landesbank Steiermark und das ISK – Institut für Standort-, Regional- und Kommunalentwick- lung aus Dornbirn ihre langjährige Erfahrung in der Beratung von Gemeinden, Kommunen und Regionen. Der neue Standort vor den Toren Graz’ fokussiert dabei auf die wirtschaftliche Entwicklung der ländlichen Steiermark. Um die nachhaltige Entwicklung der Region zu sichern, widmet sich das ISK SÜD der Ausarbeitung kreativer Zukunftsbilder, um etwa mit der Entwicklung attraktiver Lebensräume, erreichbarer Arbeitsplät- ze oder dem Erkennen infrastruktureller Möglichkeiten (Stichwort Breitband) die Kommunen und Regionen wirtschaftlich aufzuwerten und zu beleben. 2019 startet man beispielsweise mit dem Regionalmanagement Südoststeiermark-Vulkanland und 25 Gemeinden die Arbeit an der Weiterentwicklung des Masterplanes für die Region. Interkommunal werden hier mit den Gemeinden Bad Radkersburg, Klöch, Hal- benrain und Tieschen sowie mit den Gemeinden Leibnitz, Gralla und Wagna Wirtschaftsentwicklungskonzepte zur Sicherung der regionalen Standorte und zur Stärkung des ländlichen Raumes entwickelt. Sponsortätigkeit Unsere gesellschaftliche Mitverantwortung drückt sich auch in mehr als 400 Sponsorings und Kooperationen der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG und der HYPO Steiermark aus. Unter diesen sind viele kleine Partnerschaften mit lokalen und regionalen Organisati- onen, aber auch strategische Partnerschaften, die langfristig aus- gerichtet sind. 60 Kooperationen halten bereits über fünf Jahre lang an. Nahezu 100 Prozent der insgesamt 830.000 Euro an Koopera- tionen und Sponsorings kommen regionalen steirischen Partnern zugute. Damit zeigen wir Verantwortung für die Region und die Gesellschaft. Die HYPO Steiermark engagiert sich vor allem auf bil- dungspolitischer, sozialer und kultureller Ebene. Neben zahlreichen anderen Sponsorings setzte sie sich 2019 etwa ganz besonders für die Rettung des Stubenberghauses ein. Fußball hat in der Steiermark einen großen Stellenwert und der SK Sturm Graz ist der Herzensverein nicht nur vieler Grazer. 2019 jährte sich die Partnerschaft von Raiffeisen und dem SK Sturm Graz zum 40. Mal. Begonnen hat sie 1979 als Namenssponsor des SK Raika Sturm Graz. Drei Meistertitel, fünf Cupsiege und drei Supercup-Sie- ge in Österreich sowie drei Champions-League-Teilnahmen auf europäischer Ebene sind die größten Höhepunkte im Laufe dieser Partnerschaft, die auch in sportlich und wirtschaftlich weniger erfolgreichen Zeiten verlässlich hielt. Eine besondere Partnerschaft zur Stärkung der steirischen Regi- onen ist jene zwischen der HYPO Steiermark und der steirischen Wochenzeitung WOCHE, die gemeinsam den „Steirischen Regio- nalitätspreis“ ins Leben gerufen haben. Bei dieser Auszeichnung geht es nicht um Größe oder Umsatz eines Unternehmens, sondern darum, was ein Betrieb für sein regionales Umfeld bedeutet oder wie tief er regional verankert ist. Das können sowohl kleine Vereine als auch große Industriebetriebe sein. Einzige Bedingung: Das Unternehmen, die Institution oder der Verein sticht durch besonde- ren Einsatz für Arbeitsplätze, Ausbildungsmöglichkeiten, kulturelle Vielfalt, helfende Infrastruktureinrichtungen, soziales Engagement oder andere Bereiche, die das Leben in den Regionen lebenswert machen, hervor. Die regionale Wirtschaft zu stärken, bedeutet auch regional einzu- kaufen. Deshalb bevorzugen wir bei Kundengeschenken heimische Anbieter. Im RLB Steiermark-Konzern haben wir über 45.000 regi- onale Wertpräsente und Spargeschenke an die Kunden ausgege- ben. Damit setzen wir uns für die Produktivität und Wertschöpfung unserer Region ein. VIII.2. Bildung und Forschung Beim steirischen Agrarsymposium, das die RLB Steiermark AG Ende November veranstaltete, beschäftigten sich die Teilnehmer mit der Bedeutung des Klimawandels für die steirische Landwirtschaft. In einem Impulsvortrag berichtete Andrea Steiner, Leiterin des We- gener Centers für Klima und globalen Wandel der Universität Graz, wie sich die Steiermark in den nächsten 20 Jahren verändern wird. „Die Klimakrise ist ohne Zweifel vom Menschen durch Treibhausga- semissionen und Landübernutzung verursacht. Die Erde hat sich im globalen Mittel bereits um 1°C erwärmt und Hitzerekorde häufen sich. Diese Klimaentwicklung trifft die Steiermark stark, wo der Tem- peraturanstieg regional weit höher ist, doppelt so hoch in Graz und in der Südoststeiermark noch stärker. Die Folgen sind für uns Men- schen bereits spürbar in Form von Extremereignissen, die weiter zunehmen werden. Dies zeigt sich in Hitzetagen, Dürreperioden und Wasserknappheit sowie Wetterextremen wie Starkniederschlägen. Das Risiko von Spätfrösten besteht weiterhin und stellt besonders die Landwirtschaft vor große Herausforderungen“, sagt Steiner. Um diese zu bewältigen, sei entschiedenes Handeln notwendig durch eine sozial-, wirtschafts- und umweltgerechte Klimapolitik. Ziel müs- se es sein, „die Emissionen zu senken“. Wie dieses Ziel erreicht werden kann, darüber sprachen im Anschluss Simone Schmiedtbauer, EU-Abgeordnete und Ob- mann-Stellvertreterin im Steirischen Bauernbund, Alexander Po- desser, Leiter der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), Johann Gasteiner, Direktorstellvertreter und Leiter für For- schung und Innovation der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, und Rainer Dunst, Initiator und Obmann der Ökoregion Kaindorf. Fazit: Die Landwirtschaft stellt beim Klimaschutz einen großen Hebel dar. 070 RAIFFEISEN-LANDESBANK STEIERMARK 2019

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