Geschäftsbericht 2018

048 RAIFFEISEN-LANDESBANK STEIERMARK 2018 Die RLB Steiermark AG ist Mitglied des RLB Stmk Verbund eGen Sanierungsplans sowie des L-IPS und B-IPS Sanierungsplans und muss daher keinen eigenen Sanierungsplan erstellen. Diese Sanierungspläne werden auf Basis der einschlägigen gesetz- lichen Vorgaben, insbesondere des Bundesgesetzes über die Sanierung und Abwicklung von Banken (BGBl. I 98/2014) und der Guidelines der EBA und der FMA erstellt. Sämtliche Annahmen, Berechnungen und Prognosen basieren auf festgestellten Zahlen zum 31.12.2017 und wurden im Jahr 2018 der Aufsicht zur Verfü- gung gestellt. Im RLB Steiermark Konzern werden tourlich Stresstests durchge- führt und im Gesamtbankrisikokomitee im Konzern behandelt. Stresstests liefern ergänzende Informationen zu den Value-at-Risk- Analysen und zeigen mögliche Verlustpotenziale auf. In den Stress- tests werden u. a. Veränderungen des volkswirtschaftlichen Um- felds durch makroökonomische Szenarien dargestellt. Diese be- schreiben eine außergewöhnliche, aber plausible negative Entwick- lung der Volkswirtschaft. Dabei wird zwischen einer „Systemkrise“, „idiosynkratischen Krise“ sowie „kombinierten Krisen“ unterschie- den. Die Szenarien unterliegen einem jährlichen Review. Zusätzlich werden reverse Stresstests durchgeführt, welche speziell auf die risikosensitiven Bereiche im RLB Steiermark Konzern abzielen und dem Management somit wichtige Informationen für die Steuerung der Risiken liefern. Im Frühjahr/Sommer 2018 erfolgte durch die OeNB eine Prüfung gemäß § 70 BWG, welche das „Marktrisiko Bankbuch“ des RLB- Konzerns zum Gegenstand hatte. Auf Basis des Prüfberichts erfolgt die Umsetzung der Feststellungen, wobei der aktuelle Status re- gelmäßig dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der RLB Steiermark AG sowie der FMA berichtet wird. Die endgültige Erledigung der Feststellungen ist aufgrund einiger systemtechnischer Umsetzun- gen bis Ende Q2/2019 zu erwarten. Die RLB Steiermark ist Mitglied der Raiffeisen-Einlagensicherung (bis 31.12.2018), der Kundengarantiegemeinschaft der Raiffeisen- Geldorganisation Steiermark und des Solidaritätsvereins der Raiff- eisen-Geldorganisation Steiermark sowie auch Mitglied der Haf- tungsverbünde des Landes- und Bundes-IPS. Ab 01.01.2019 ist die RLB Steiermark Mitglied der Einlagensicherung Austria (ESA). Bezugnehmend auf das Einlagensicherungs- und Anlegerentschä- digungsgesetz hat die RLB Steiermark 2018 den von der Österrei- chischen Raiffeisen-Einlagensicherung eGen vorgeschriebenen Beitrag zum Einlagensicherungsfonds eingezahlt. Der Fonds ist mit jährlichen Beiträgen bis Mitte 2024 zu dotieren. Die RLB Steiermark ist gesetzlich verpflichtet, einen jährlichen Bei- trag in den einheitlichen Abwicklungsfonds („Single Resolution Fund“, „SRF“) auf europäischer Ebene zu leisten. In der Risikocontrolling-Datenbank der RLB Steiermark sind die Risikostrategie und -politik, die Grundsätze des Risikomanage- ments sowie die Darstellung der einzelnen Risiken hinsichtlich Messung, Limitsystem, Überwachung und Verantwortlichkeiten umfangreich dokumentiert. Folgende allgemeine risikopolitische Grundsätze sind in der aktuell gültigen Risikostrategie verankert:  Klare und nachvollziehbare Entscheidungen.  Sorgfältige, zeitnahe und realistische Bonitätsbeurteilung bei allen Aktivgeschäften.  Bei einer nicht transparenten, unüberschaubaren Risikolage wird nach dem Vorsichtsprinzip gehandelt.  Konsequente Risikosteuerung durch eine rechtzeitige Identifika- tion und Bewertung der Risiken sowie eine entschlossene Um- setzung der erforderlichen Maßnahmen.  Eine Risikominimierung erfolgt auch durch eine entsprechende Diversifizierung aller Bankgeschäfte.  Durch eine effiziente Steuerung sehen wir Risiken auch als Er- tragschance.  Risiken der Bank werden immer ausreichend diversifiziert, und zwar sowohl in den einzelnen Geschäftsfeldern als auch über die Geschäftsfelder hinausgehend.  Entwicklung und Integration funktionierender Prozesse in den täglichen Geschäftsablauf.  Produkteinführungen oder neue Markteintritte beruhen auf einer spezifischen Risikoanalyse, die auf einer vorausgehenden Ein- schätzung der Risiken basiert.  Produkte und Dienstleistungen werden nur dann unseren Kun- den angeboten, wenn wir dafür die Berechtigung, entsprechen- des Fachwissen und die dafür nötige Infrastruktur haben.  Know Your Customer: Wir kennen unsere Kunden und vergeben daher Kredite nur nach eingehender Schuldner- und Bonitäts- prüfung. Die Maßnahmen zur Begrenzung der Risiken werden unter Berück- sichtigung der Risikotragfähigkeit im RLB Steiermark Konzern struk- turiert und in angemessenen Abständen überprüft. Der Vorstand steuert und limitiert die Risikotragfähigkeit auf Basis des Extremfalls (VaR 99,9 %). Das aus dem RLB Steiermark Konzern zugewiesene ökonomische Kapital wird sodann laufend auf seine Ausnützung hin überwacht. Als strenge Nebenbedingung wird die Einhaltung in der Going- Concern-Betrachtung (VaR 95 %) laufend überwacht. Die Risikotragfähigkeitsanalyse ist eine wesentliche Entschei- dungsgrundlage für das Management und wichtiger Bestandteil des laufenden Risikoberichts an den Vorstand und des viertel- jährlichen Risikoberichts an den Aufsichtsrat. Das Risikocontrolling berichtet das aktuelle Gesamtbankrisiko periodisch an den Vorstand, wobei im Rahmen der Risikotragfähig-

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