Geschäftsbericht 2018

047 RAIFFEISEN-LANDESBANK STEIERMARK 2018 GESCHÄFTSBERICHT 2018 2020 bei 1,8 % liegen. Weiterhin wird mit sinkenden Arbeitslosenra- ten gerechnet. Im Vergleich zu den bundesweiten Entwicklungen zeigte das Bun- desland Steiermark Anfang 2019 sehr positive Trends. So ging die Arbeitslosenrate Ende Jänner auf knapp 53.000 gemeldete Arbeit- suchende zurück, was einen Rückgang um weitere 5,5 % bedeutet. Dies liegt unter dem Bundesschnitt von minus 4,9 % (Quelle: AMS). Weitere positive Effekte gehen von der Forschungs- und Entwick- lungsquote aus, die in der Steiermark mit 5,16 % auf europäischem Rekordniveau liegt. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind gute Voraus- setzungen für ein „gesundes Wachstum“. Der hohe Ertrags- und Kostendruck aber bleibt, denn sowohl auf regulatorischer Seite als auch auf Marktseite steigen die Anforderungen. In diesem Umfeld gewinnen Stabilität und die regionale Verwurzelung von Banken an Bedeutung, die für Raiffeisen schon bisher wesentliche Erfolgsprin- zipien waren. Auf Basis des gemeinsamen Zukunftsmodells „Digita- le Regionalbank“ werden 2019 bundesweit neue kundenwirksame Maßnahmen ausgerollt, die durch landesweite Konzepte ergänzt werden. So zielt die bestehende „Vertriebsstrategie 2020“ der Raiff- eisen-Bankengruppe Steiermark im Privatkundenbereich darauf ab, die persönliche Kundenbetreuung noch stärker auf die Potenziale auszurichten und die digitalen Kanäle perfekt zu verzahnen. Im ersten Halbjahr 2019 wird eine eigene Marktstrategie für das Fir- menkundensegment wirksam werden, um die Marktführung in diesem Bereich zu stärken. Generelle Aufgabe ist es, Prinzipien wie Sicherheit, Nähe und Ver- trauen durch zeitgemäße Strukturen und Strategien in die Gegen- wart zu übersetzen und in die Zukunft zu bringen. Als nachhaltig ausgerichtete Bank mit hohem Kundenvertrauen bevorzugt die RLB Steiermark dabei evolutionäre Prozesse. Es ist das Ziel, die führen- de Position zu stärken und für Kunden, Eigentümer und die Gesell- schaft ein berechenbarer und verlässlicher Partner zu bleiben. II.2. Wesentliche Risiken und Ungewissheiten Das Risikomanagement der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG folgt den Zielen und Anforderungen der RLB Steiermark Risikostra- tegie und -politik, die auf Basis des jährlichen Budgetierungs- und Planungsprozesses aktualisiert werden. Die Risikostrategie legt die strategische Ausrichtung des Risikomanagements für alle Arten von Risiken innerhalb der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG fest. Damit stellt die Risikostrategie das oberste Lenkinstrument für risikoorientiertes Management dar und ist ein Eckpfeiler im Rahmen der Steuerung, Überwachung und Begrenzung von Risiken. Sie trägt so wesentlich zur Sicherstellung der internen Kapitaladäquanz bei. Abgeleitet von der Risikostrategie verfolgt die RLB Steiermark mit ihrer Risikopolitik das Ziel, alle relevanten Risiken, die sich aus dem Bankgeschäft und dem Bankbetrieb ergeben, frühzeitig zu erken- nen und durch eine wirksame Risikosteuerung aktiv zu managen und zu begrenzen. Alle Einzelrisiken sollen dabei permanent und vollständig erfasst werden. Um Risiken effektiv erkennen, einstufen und steuern zu können, verfügt die Bank, integriert und stark einge- bunden in den Konzern der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG, über ein umfassendes Risikomanagement und -controlling. Im RLB Steiermark Konzern sind die erforderlichen organisatori- schen Vorkehrungen getroffen, um den Anforderungen eines mo- dernen Risikomanagements zu entsprechen. Es gibt eine klare Trennung zwischen Markt und Risikobeurteilung, -messung und -kontrolle. Die Marktfolgeaufgaben werden aus Gründen der Sicherheit und Vermeidung von Interessenskonflikten von unter- schiedlichen Organisationseinheiten wahrgenommen. Klare Verantwortlichkeiten sind die Grundlage des Risikomanage- ments in der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG. Alle Organisa- tionseinheiten, die mit der Risikoerkennung, -erfassung, -bewertung und -analyse befasst sind, sind unter der direkten Leitung des Risikovorstands (CRO, Chief Risk Officer) zusammengefasst. Das Problemkreditmanagement ist ebenfalls dem Risikovorstand zugeordnet. Die Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG übernimmt zudem das Risikomanagement für ihre Konzerntochter, die Landes- Hypothekenbank Steiermark und erbringt Services für die einzelnen Raiffeisenbanken im Verbund. Die Raiffeisen-Landesbank Steier- mark AG verpflichtet sich zur Umsetzung von modernen Risikoma- nagementmethoden. In Hinblick auf die eingesetzten Methoden im Risikomanagement bedient sie sich einerseits eigener Entwicklun- gen und nutzt verschiedene Services in Kooperation mit der Raiffei- senlandesbank Niederösterreich-Wien und arbeitet andererseits eng mit der SRG (Sektorrisiko eGen – vormals ÖRE Österreichische Raiffeisen Einlagensicherung) zusammen. Gemäß den Bestimmungen des § 39a BWG sowie der Kreditinstitu- te-Risikomanagementverordnung (KI-RMV) haben Banken über wirksame Pläne und Verfahren zu verfügen, um die Höhe, die Zu- sammensetzung und die Verteilung des Kapitals, welches zur quan- titativen und qualitativen Absicherung aller wesentlichen bankge- schäftlichen und bankbetrieblichen Risiken zur Verfügung steht, zu ermitteln. Darauf aufbauend haben sie Kapital in erforderlichem Ausmaß zu halten. Diese Verfahren werden im ICAAP (Internal Capital Adequacy Assessment Process) zusammengefasst und in der RLB Steiermark im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung dargestellt und berichtet. Der RLB-Stmk Verbund eGen wurde als oberster Finanzholding- gesellschaft die Erstellung eines Gruppen-Sanierungsplanes ge- mäß §§ 15ff BaSAG aufgetragen. Weiters wurde ein gesonderter Plan auf L-IPS (Landes-Institutional Protection Scheme) Ebene und ein weiterer Plan auf B-IPS (Bundes-Institutional Protection Scheme) Ebene erstellt.

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